"Bis auf weiteres können wir so nicht mehr zusammenarbeiten", sagte Alain Stellmann von der Fraktion "Klar!" in einer eilig vorgetragenen Stellungnahme. Vorausgegangen war ein Pressetermin der Mehrheitsfraktion. Dabei hatte sie auf die Vorwürfe von Stellmann und Joseph Verheggen reagiert, wonach der Bürgermeister und die Schöffen zu hohe Bezüge erhielten.
Die dafür geltende Einstufung der Gemeinde Burg Reuland in eine höhere Einwohnerkategorie gehe auf die Zeit nach der Fusion in den 1970er Jahren zurück, erklärte Bürgermeister Joseph Maraite.
"Wer Fusion sagt, sagt auch größere Gemeinden. Das war natürlich auch für unsere Gemeinde der Fall. Die Altgemeinde Reuland und die Altgemeinde Thommen sind zusammengelegt worden und aus diesem Grund kamen ja auch mehr Arbeiten auf sie zu", so Maraite im BRF-Interview. "Da gibt es Kriterien - wie die Fläche, die Anzahl Kilometer Straßen, die Feuerwehr, die Schulen - die als Basis dienten, um die Gemeinde zwischen 4001 und 5000 Einwohner einzustufen."
Die ebenfalls von der Fraktion "Klar!" monierte Fahrtkostenentschädigung an das Gemeindekollegium war 1997 und 2001 im Gemeinderat festgelegt worden. Wie die Gemeindeaufsicht im Eupener Ministerium bestätigte, behalten all diese Beschlüsse bis auf Widerruf ihre Gültigkeit.
Damit war die Sache für die Mehrheitsfraktion erledigt. Nicht aber für "Klar!". Dass die Stellungnahme der Mehrheit vor der Sitzung erfolgte, bezeichnete Alain Stellmann als "bodenlose Frechheit". Gemeinsam mit Juliette Plottes und Marianne Hillen verließ er kurzerhand die Sitzung, noch ehe sie angefangen hatte.