
Gegen die Einführung einer PKW-Maut in Deutschland haben die Dachverbände der Gewerkschaften am Mittwoch im Dreiländereck protestiert.
In einer gemeinsamen Aktion versammelten sich Gewerkschaftsvertreter aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden an der Grenze in Herzogenrath-Kerkrade. Sie sagten "Nein zur PKW-Maut. Das stand in drei Sprachen auf dem großen Transparent über dem Eurode Business Center.
Die Maut sei arbeitnehmerfeindlich und diskriminiere die rund 18.000 Grenzpendler, die täglich zur Arbeit nach Deutschland fahren, lautete ein Argument gegen die Maut. Die PKW-Maut sei ein zusätzliches Mobilitätshindernis, sagt Monika Imgold. Sie leitet den Grenzgängerdienst der christlichen Gewerkschaft CSC in Eupen.
Renaud Rahier von der sozialistischen Gewerkschaft FGTB sieht große Einschränkungen auf die Grenzgänger zukommen. Jahrzehntelanges Bemühen um Erleichterungen für Grenzgänger, um Austausch und Zusammenarbeit würden durch die Maut zunichte gemacht, kritisieren die Gewerkschaften. FGTB-Sprecher Renaud Rahier nennt als Beispiel die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung.
Auch in den Niederlanden sieht man in der PKW-Maut eine riesengroße Barriere, wie Ine Hellwig vom christlichen Gewerkschaftsbund CNV sagt. Sie erschwere die Vermittlung von niederländischen Arbeitslosen, die in Deutschland Beschäftigung finden könnten.
Nicht nur die Gewerkschaften, auch Handel und Gewerbe schreien gegen die PKW-Maut auf. Die regionale Wirtschaft fürchtet große Einbußen durch die PKW-Maut, weiß Rolf Woelk, Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbund DGB.
Bilder: BRF