ein neuer Lebensabschnitt. Neun von zehn ostbelgischen Abiturienten wissen schon kurz vor dem Abschluss, wie es für sie weitergehen soll. Doch wie sehen die Tendenzen mittlerweile aus?
Die Sommerferien nach der Sekundarschulzeit sind für viele Jugendliche ein entscheidender Punkt in der Zukunftsplanung. Welchen Beruf möchte ich später ausüben? Welche Ausbildung gehört dazu?
Nach Umfragen des Arbeitsamtes der DG wissen jedoch bereits 94 Prozent der Abgänger unmittelbar vor ihrem Abschluss, was sie danach machen möchten. 75 Prozent der Abiturienten möchten studieren, 15 Prozent arbeiten und zehn Prozent fassen eine Lehre ins Auge.
Unter den beliebtesten Studiengängen liegt das Gesundheits- und Sozialwesen vorne. Es folgen Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. An dritter Stelle sind Geisteswissenschaften genau so beliebt wie Ingenieursberufe.
"In den nächsten fünf Jahren werden viele Leute altersbedingt in Rente gehen. Um dasselbe Niveau zu halten, brauchen wir mehr Jugendliche, als wir heute auf dem Arbeitsmarkt haben", sagt Erwin Heeren vom Arbeitsamt. "Wer mehrsprachig ist und ein Diplom hat - Studium oder Ausbildung, dessen Arbeitschancen sind unheimlich hoch."
Wenn Abgänger nun noch immer nicht wissen, was sie im nächsten Jahr machen möchten, kann ein Gespräch mit einem Berufsberater ein erster Schritt sein. Neben individueller Beratung gibt es auch Gruppenaktivitäten.
Viele stellen sich die Frage, welche Berufe zur Zeit die besten Zukunftsaussichten haben. Für Erwin Heeren sind andere Dinge jedoch viel wichtiger: "Ich sage den Leuten immer, sie sollen das machen, woran sie Spaß haben. Wo ich Spaß dran habe, bin ich gut drin. Und dann finde ich auch eine Arbeitsstelle."
Ein Blick in die Berufswelt der DG genügt, um zu sehen, dass ein Diplom auch nur der erste Einstieg in die Arbeitswelt sein kann. So wurden Philosophen wie Robert Nelles Direktor des Arbeitsamtes und Historiker wie Harald Mollers Bankdirektor und später Minister.
Orientierung der Abiturienten nach Unterrichtsherkunft
Studium | Lehre | Arbeit | |
Allgemeinbildender Unterricht |
92% |
5% |
3% |
Technischer Unterricht |
71% |
13% |
16% |
Berufsbildender Unterricht |
29,5% |
10,5% |
60% |
Beliebteste Studiengänge
Männer |
Frauen |
Total |
|
Gesundheits- und Sozialwesen |
8% |
40% |
27% |
Sozialwissenschaften, Wirtschaft & Recht |
29% |
22% |
25% |
Geisteswissenschaften und Künste |
13% |
11% |
12% |
Ingenieurwesen, Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe |
21% |
5% |
11% |
Dienstleistungen |
6% |
8% |
7% |
Erziehung |
4% |
8% |
7% |
Naturwissenschaften |
8% |
5% |
6% |
Landwirtschaft |
1% |
1% |
1% |
Quelle: Arbeitsamt der DG
Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA