Nachhaltige Entwicklung, Menschenrechte, Konfliktlösung und Diversität auf Spanisch, Japanisch, Thailändisch und Französisch sind die vier Hauptthemenfelder, mit denen sich die Internationalen Jugend-Sommerdörfer beschäftigen. 15 junge Menschen zwischen 19 und 32 Jahren haben dazu in der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang ihre Zelte aufgeschlagen. Sie kommen aus Asien, Afrika, Europa und Südamerika.
Ausgetauscht wird zwar in Workshops, Diskussionen und Gruppenarbeiten. In erster Linie ist das Projekt jedoch praktisch ausgerichtet. Die Teilnehmer renovieren gemeinsam ein ehemaliges Kameradschaftshaus und kommen beim Schmirgeln, Streichen und Hämmern enger zusammen. Janis aus Algerien sieht es als eine Art Freiwilligendienst und wollte in der Begegnung mit anderer Kulturen auch handwerklich arbeiten. Der Austausch nutzt diese Arbeit, damit die Teilnehmer gemeinsam etwas auf die Beine stellen.
In den letzten zehn Jahren hat es wohl nie so viele Krisenherde auf der Welt gegeben wie jetzt. Trotz Syrien, der Ukraine, dem Nahen Osten und Afghanistan, bleibt Pablo aus Spanien auch dank seiner Erfahrungen im Projekt zuversichtlich: "Viele von uns kämpfen in ihrem eigenen Land mit wirtschaftlichen oder politischen Krisen. Aber wenn wir zusammen reden und während der verschiedenen Aktivitäten in diesem Projekt zusammen diskutieren, macht es uns auf unsere kulturellen Unterschiede aufmerksam. Aber es zeigt uns auch, wie ähnlich wir uns sind, auch wenn wir andere Vorstellungen von dem haben, was passiert. Ich bin zuversichtlich, weil ich sehe, dass junge Menschen voll von Ideen und Energie sind und denke, dass so ein Projekt wie dieses uns stärker macht."
Die Ordensburg Vogelsang war vor und während des 2. Weltkrieges ein Ausbildungszentrum der Nationalsozialisten. Gerade dieses Umfeld gibt dem Projekt einen besonderen Rahmen. Die internationale V.o.G CISV-International organisiert rund über den Globus verteilt noch sechs andere internationale Gesellschaftsprojekte, aus dem Englischen abgekürzte IPP's. Sie stehen immer in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. In diesem Fall sind es der Vogelsang.ip und das Rote Kreuz.
Bluhm aus Thailand hofft auch nach dem Projekt noch so einiges davon mit in ihr Land zu nehmen: "Die Teilnehmer hier sind Vertreter ihres Landes und ich würde gerne wissen, was sie über die Situation in Thailand denken und wie wir sie entwickeln können. Wenn ich zurück nach Thailand gehe, kann ich diese Ideen mitnehmen, verbreiten und zeigen, wie sie denken. Vielleicht kann ich sie sogar mit der thailändischen Sichtweise zusammen bringen und unser Land zum Funktionieren bringen."
Bilder: BRF