Viele kennen das Kürzel RAVeL, doch nur wenige dessen Bedeutung: "Réseau autonome des voies lentes". 1665 Kilometer dieser Wege gibt es heutzutage in der Wallonie. Sie führen über ehemalige Bahntrassen, Flusswege und Verbindungsstücke. Vor fast 20 Jahren hatte damit noch keiner gerechnet. Die Gründungsväter um Gilbert Perrin hatten 1995 die Vereinigung "Chemins du Rail" gegründet und stießen mit dem Projekt beim wallonischen Raumordnungsminister Lebrun auf offene Ohren. Die öffentliche Unterstützung war entsprechend groß.
Am 2. August findet in Lontzen die sechste Etappe des "Beau Vélo de RAVeL" statt. Die RTBF wirbt mit dieser Veranstaltungsreihe seit 16 Jahren für die Wege und zieht durch das ganze Land. Dabei kommt sie auch immer wieder nach Ostbelgien. Für Dany Heck von der Tourismusagentur Ostbelgien ist dies ein einmaliges Aushängeschild
Die RAVeL-Wege sind über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Außerhalb Belgiens bezeichnet man ähnliche Projekte eher als "Grüne Wege". Einige Preise gab es auch schon: den Sonderpreis der Europäischen Vereinigung für grüne Wege 2009 und einen "European Greenways Award" 2014 in Portugal für die Vennbahnroute. Diese wurde im Rahmen der "Fiets Awards" 2014 in Amsterdam sogar zur Radstrecke des Jahres gekürt.
Ob noch Luft nach oben ist, mag sich so mancher fragen. Dany Heck nicht. Man darf gespannt sein, was in den nächsten Jahren noch mit den RAVeL-Wegen geschieht.
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