Die angesehene Zeitung New York Times interessiert sich für das Projekt der Aspire Academy bei der KAS Eupen. Zeitnah zur Fußball- beziehungsweise Soccer-WM mit amerikanischer Beteiligung beauftragte die New York Times gleich vier Reporter - einen in Doha, einen in Eupen und zwei in New York - um den Lesern die "seltsame" Partnerschaft zwischen einer königlichen Familie und einer "ländlichen Stadt" zu erklären.
Am Ende des Artikels gibt der KAS-Spieler Asamoah die Antwort: Jeden Tag schaue er Videos von Samuel Eto'o. Sein Idol habe es über Real Madrids Fußballschule geschafft - das war sein Weg. "Weshalb", zitiert ihn der Reporter, "soll es mir nicht gelingen, über diesen Weg?"
Für die Aspire-Manager Bleicher und Colomer sei Eupen, diese "abgelegene" Stadt perfekt gewesen, schreibt die Times - perfekt, um den jungen Afrikanern, und später Kataris und Europäern ein ruhiges Umfeld zu geben. Außerdem könne in Belgien die doppelte Staatsangehörigkeit bereits nach drei Jahren erlangt werden, und damit die Freizügigkeit in Europa.
Die Zeitung lässt auch Kritiker zu Wort kommen wie Hamza Zakari, der in Eupen nur zwei Minuten auf dem Platz war und zur Zeit an das norwegische Tromso ausgeliehen ist. Der einzelne Spieler dürfe keinen Vermittler haben, ein Aspire-Vermittler sei für alle da.
"Sie wollten das Sagen haben über ein Team, nur über ein Team" zitiert die Zeitung Ralph Lentz, "und das haben wir verstanden". Und Andreas Bleicher von der Academy sagte es dem Reporter in Doha so: "Wir wollen, dass unsere Jungs die Besten der Welt werden, und dass die Welt es weiß, und deshalb brauchten wir einen eigenen Club".
Der eigentliche Kauf sei laut Zeitung bei einem Treffen mit Vertretern des Vereins und Vertretern des katarischen Monarchen erfolgt. Die Reporter der Zeitung beschreiben das Treffen als zum Teil "surrealistisch" in vier Sprachen mit unvermeidlichen Missverständnissen. Als Kaufpreis nennt die Times vier Millionen Euro, davon zwei zur Schuldentilgung, und jährlich 200.000 für die Jugendmannschaften.
In der Fotostrecke der US-Zeitung sind unter anderem Szenen mit Eupener Kinderprinzen, mit Fußballfans und Ntuthuko Radebe, der am Laptop mit seiner Familie in Südafrika korrespondiert.
meuse/fs - Bild: Nicolas Lambert