Seit elf Jahren sitzt Jean-Pierre Brandt im Rollstuhl. Seitdem ist für den Kelmiser nichts mehr so, wie es einmal war. Für vieles braucht er Hilfe - doch vieles könnte er auch alleine schaffen ... mit kleinen baulichen Anpassungen.
Um auf Probleme hinzuweisen, arbeitet Jean-Pierre Brandt im Behindertenbeirat mit. Der Beirat ist zugleich Sprachrohr für die Behinderten und Ansprechpartner für alle, die etwas im Sinne der Barrierefreiheit verändern wollen.
Seit einem Jahr trifft sich die Gruppe im Schnitt alle sechs Wochen - und es gibt viel zu tun. "Leute, die keine Behinderung haben, die wissen nicht was wichtig ist, weil sie nicht in der Situation sind", erklärt Präsident Henri Reul. Er kann sich nur mit Hilfe eines Blindenstocks alleine durch den Alltag bewegen. Nicht überall ist das so einfach wie in der neu gestalteten Schützenstraße. Dort weisen Markierungen, die mit dem Blindenstock und auch mit den Füßen leicht zu ertasten sind, den Weg. Nach diesem Vorbild, so hofft der Beirat, sollen auch die restlichen Arbeiten in Kelmis durchgeführt werden.
Barrierefreiheit ist das Schlüsselwort - auch bei den Behindertenparkplätzen. Sie sind schon lange vorhanden - doch die fehlenden Schilder machten es schwer, sie zu finden. Auf Anregung des Beirates sind sie nun aufgestellt worden."Wenn wir jetzt hier vorbeifahren, sehen wir direkt, wo Behindertenparkplätze sind", erklärt Pascal Hilligsmann.
Dem neuen Kelmiser Schwimmbad stellte der Behindertenbeirat ein gutes Zeugnis aus. Nur die schwere Türe kann zum Hindernis werden. Hier wünscht sich der Beirat zum Beispiel einen automatischen Öffner. Im Kelmiser Gemeindehaus stößt der Beirat auf offene Ohren. Auch wenn Sozialschöffin Nadine Rotheudt zugibt, dass das Bewusstsein für die Behindertengerechtigkeit im Alltag sich verbessern könnte.
Übrigens: Der Behindertenbeirat in Kelmis sucht neue Mitglieder. Wer etwas zur Barrierefreiheit in Kelmis beitragen möchte, der kann sich im Gemeindehaus melden.
Bild: BRF Fernsehen