In der Nacht zu Dienstag haben erneut schwere Unwetter landesweit für zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr gesorgt. In Ostbelgien traf es besonders die Gemeinde Büllingen. Hier wütete ein heftiger Sturm mit starkem Regen. Die Feuerwehr musste insgesamt 36 Mal ausrücken.
Auch in Nidrum, Elsenborn und Bütgenbach kam es zu starken Windböen, sodass zahlreiche Bäume umstürzten und Stromleitungen heruntergerissen wurden. Vielerorts werden die Aufräumarbeiten wohl noch einige Zeit dauern.
Rund 100 Haushalte ohne Strom
Rund 100 Haushalte zwischen Weismes, Malmedy und Bütgenbach waren und sind nach dem schweren Unwetter von Montagabend ohne Strom. Auch im Laufe des Dienstages konnten nicht alle Häuser wieder ans Netz angeschlossen werden. Teilweise halfen sich die Anwohner mit eigenen Stromaggregaten selbst.
Der Netzbetreiber Interost versicherte auf Anfrage des BRF, dass bis zum Abend alle Haushalte mit einer Notversorgung ausgestattet würden. Zurzeit würde zusätzliches Personal zur Reparatur der Strommasten und Leitungen eingesetzt. Die Arbeiten würden jedoch einige Tage in Anspruch nehmen.
Auch in der Gemeinde Lontzen wütete der Sturm. 21 Mal musste die Feuerwehr ausrücken. Auf der Autobahn E40 räumten die Einsatzkräfte mehrfach Äste und Baumstämme von der Fahrbahn. Im Ortsteil Busch wurde ein Dach eines Wohnhauses abgedeckt und ein Kamin stürzte herunter. Auch an der Katherina von Siena musste die Feuerwehr einen umgestürzten Baum wegräumen - das Gebäude wurde nicht beschädigt.
In Eupen, Lichtenbusch, Raeren und Baelen kam es zu insgesamt 18 Einsätzen. Personen kamen bei dem schweren Unwetter am Montag nicht zu Schaden, auch nicht in Limbourg, wo eine Mauer einstürzte.
Unwetter auch in den Ardennen, in Limburg und Aachen
Im Süden des Landes liefen vielerorts Keller voll. Es gab Berichte über entwurzelte Bäume, vor allem in den Provinzen Luxemburg und Lüttich. Rund hundert Mal war die Lütticher Feuerwehr unterwegs. In den Ardennen musste der Zugverkehr nach Libramont unterbrochen werden, nachdem ein Baum auf eine Oberleitung gefallen war.
Die Unwetter haben auch Niederländisch-Limburg nicht verschont. In Landgraaf wurde das Musikfestival Pinkpop um 20:30 Uhr witterungsbedingt für eine Stunde unterbrochen. Verletzt wurde niemand.
Stark in Mitleidenschaft gezogen wurde auch die Städteregion Aachen: Starkregen, Gewitter und Windböen verursachten mehr als 700 Einsätze, die Hälfte davon allein in der Stadt Aachen. Vier Stunden lang war die Feuerwehr wegen entwurzelter Bäume, abgebrochener Äste, überfluteten Straßen, Autobahnstücken, Keller oder Tiefgaragen im Einsatz. Verletzt wurde niemand.
belga/rkr/fs/sd - Bilder: BRF