Kurz nach Mitternacht haben in St. Vith und in Eupen die Verantwortlichen der Wahlvorstände die Büros ohne Stimmauswertung geschlossen. Den ganzen Nachmittag hatten sie auf Nachrichten aus dem zuständigen Innenministerium in Brüssel gewartet und gehofft, dass das Informatikproblem zur Auszählung der Stimmen gelöst werden könnte.
Der Vorsitzende des Wahlvorstandes am Gericht Erster Instanz in Eupen, Rolf Lennertz, sah sich dann gezwungen, die 30 Disketten aus dem Kanton Eupen in einen Tresor zu sperren.
"Entgegen verschiedener Gerüchte hat das Problem nicht mit den beiden Kantonen der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu tun. Das Problem ist in St. Vith, in Eupen, in Brüsseler Gemeinden und in Namur aufgetreten", erklärte Lennertz. "Es handelt sich um einen Fehler im Zentralcomputer und der auch nur dort behoben werden kann."
Wie das Innenministerium erklärte, seien nicht die veralteten Wahlcomputer das Problem, sondern eine neue Software zum Auslesen der Daten. Informatik-Panne: Was dahinter steckt
Die Wahlergebnisse für die DG werden nach bisher vorliegenden Informationen erst am Montagabend offiziell bekanntgegeben. Gegen 19 Uhr sollen die Resultate veröffentlicht werden. Wahlen 2014: Ärgernis statt Ergebnis - Vorerst keine Ergebnisse – Lennertz: “Super-GAU”
Solange herrscht auch Ungewissheit bei den Kandidaten, die sich den Abend natürlich auch ganz anders vorgestellt hatten. Im Nachmittag waren die Parteien zu ihren Wahlpartys zusammen gekommen, um gemeinsam auf die Ergebnisse zu warten und anschließend zu feiern oder zu trauern. Manche nahmen die Panne mit Humor, andere waren sichtlich verärgert.
sd/rkr - Bild: BRF