Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz ist am Mittwoch vom luxemburgischen Premierminister Xavier Bettel empfangen worden. Bei dem Treffen ging es um die Zusammenarbeit in der Großregion. In diesem Verbund übernehmen die Wallonische Region und die Deutschsprachige Gemeinschaft kommendes Jahr den Vorsitz vom Land Rheinland-Pfalz. "Das will gut vorbereitet sein", sagte Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz in Luxemburg, auch wenn man dazu wohl erst nach den Wahlen vom 25. Mai komme.
Für Luxemburgs Premier Xavier Bettel sind es zurzeit die "Tage der Großregion": Am Dienstag gab es in Trier die erste gemeinsame Kabinettssitzung zwischen der luxemburgischen und der rheinland- pfälzischen Regierung seit neun Jahren - vergangene Woche hatte Bettel den französischen Präfekten empfangen. In der Großregion geht es zurzeit um Fragen der grenzüberschreitenden Berufsausbildung, um die Nutzung erneuerbarer Energien und Fragen des Verkehrs - Bus- und Zugverbindungen, aber auch den Schnellverkehr. "Es kann nicht sein, das man von Brüssel nach Straßburg schneller über Paris ist als auf direktem Weg", schimpfte Xavier Bettel
Thema waren auch die bilateralen Beziehungen in Bereichen wie Gesundheitsfürsorge und Tourismus. Karl-Heinz Lambertz sprach auch von einer "Seelenverwandschaft", erinnerte an die "teilweise gemeinsame wechselvolle Geschichte" und an Umfragen, wonach in Ostbelgien sich viele für Luxemburg entschieden hätten, für den fiktiven Fall, dass es Belgien nicht mehr gäbe. Xavier Bettel schob ganz diplomatisch ein, man möge ihn nicht fragen, was er davon halte, also von der Umfrage - es gibt aber auch Punkte, wo die Deutschsprachige Gemeinschaft hoheitlich agieren kann, wie in der Bildungspolitik, am Freitag war ja noch der luxemburgische Bildungsminister Claude Meisch in Eupen und Kelmis zu Gast bei Oliver Paasch - demnächst komme es auch zu einem Austausch zwischen den Kulturministern, verriet Lambertz.
Für den Herbst hat Xavier Bettel die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft zu einer gemeinsamen Kabinettssitzung in Luxemburg eingeladen. "So eine gemeinsame Sitzung hatte es am 29. Februar 2012 gegeben und auf den nächsten Schalttag in zwei Jahren will ich nicht warten", sagte Bettel. Wann er selbst mal nach Ostbelgien kommt, ließ er offen. Es werde die Möglichkeit geben, vielleicht auch zu einem informellen Treffen.
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