"Einen Partner zu überzeugen, in der Deutschsprachigen Gemeinschaft mehr Engagement zu zeigen und ihm gleichzeitig vermitteln, dass man ihm seine Zuständigkeiten abnehmen will, um sie selbst auszuüben, das war nicht einfach", räumt Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz ein. Er glaubt aber dennoch, ein erfolgreiches Abkommen ausgehandelt zu haben.
Rund 750.000 Euro hat die Provinz nach eigenen Angaben zugesichert. In den Augen der Opposition im PDG ist das zu wenig. Im Vergleich zum letzten Abkommen habe die Regierung keinen Cent mehr raus geholt, im Gegenteil. Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz kontert.
Es ist das vierte Kooperationsabkommen mit der Provinz. Das letzte lief Ende 2012 aus. Die neue Vereinbarung gilt bis 2015. Darin verpflichtet sich die Provinz Lüttich, Maßnahmen in Unterricht und Ausbildung, Jugendarbeit, Kultur, Sport, sozialen Bereichen und im Tourismus zu unterstützen.
Nicht alle Maßnahmen könnten beziffert werden. Insgesamt sieben Millionen Euro will die Provinz Lüttich jährlich für Projekte in ihren Gemeinden ausgeben, davon ein Teil auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Hier wurde erstmals auch die Bürgermeisterkonferenz als dritter Partner mit einbezogen. Dies ermögliche eine effizientere Zusammenarbeit, so der Lontzener Bürgermeister Alfred Lecerf.
Und was die Provinzzuständigkeiten angeht, so ist jetzt die Wallonische Region gefordert. Mit ihr wird die Deutschsprachige Gemeinschaft weiter über eine Übertragung der Kompetenz verhandeln.
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