Im kommenden Jahr wird die 2. Etappe von Brüssel nach Spa führen. Diese seit Monaten kursierende Meldung wurde heute in Paris bei der Vorstellung des Streckenplans der Tour 2010 offiziell bestätigt. Nach einem Abstecher durch die Ardennen wird der Sieger auf der Avenue Reine Astrid ermittelt.
Fünftes Mal in der Provinz Lüttich
Die Provinz Lüttich hat einen guten Draht zu den Veranstaltern der Tour de France. Dies wurde bei der Vorstellung der 97. Auflage des Radrennens noch einmal deutlich. Zum fünften Mal seit 1989 wird die Tour in einer Stadt der Provinz Lüttich Station machen. In der Ardennenortschaft Spa und damit in Reichweite für die Radsportfans aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Die in großen Zügen bereits bekannte Streckenführung der Tour de France 2010 hat Tourdirektor Christian Prudhomme bestätigt und mit einigen Details angereichert.
Niederlande - Belgien - Frankreich
Der Start erfolgt in der niederländischen Stadt Rotterdam, wo am Samstag, dem 3. Juli, ein acht Kilometer langer Prolog bestritten wird. Von dort aus führt die Route schon am Sonntag nach Brüssel. Zu Ehren von Eddy Merckx, dem fünffachen Tour-Sieger, der im kommenden Jahr seinen 65. Geburtstag feiern wird.
Dann wird es auch schon spannend für die Lütticher Radsportfans, wenn am Montag, dem 5. Juli, in Spa in der Nähe des Ortszentrums der Sieger der zweiten Etappe ermittelt wird. Einen Tag später rollt die Tour-Karawane dann nach Franreich. Mit der Etappe von Wanze nach Arenberg, wobei den Tour-Fahrern die berüchtigten Pflastersteine vom Klassiker Paris-Roubaix nicht erspart bleiben.
Mannschaftszeitfahren gestrichen - Pyrenäen hoch drei

Doch der Abstecher nach Belgien, das ist natürlich nicht die einzige Attraktion der nächsten Tour de France. Ein Parcours diesmal ohne Mannschaftszeitfahren, aber wohl mit drei Bergankünften ist mit Schwierigkeiten gespickt.
Die Entscheidung über die Nachfolge von Toursieger Alberto Contador wird einmal mehr in den Bergen erwartet. Weniger in den Alpen, wo bereits zum Ende der ersten Tour-Woche die Gipfelankunft von Avoriaz ansteht, als vielmehr in den Pyrenäen, die in der dritten Tourwoche zu bewältigen sind. Dort sind nämlich nicht nur die Bergankünfte von Ax-Trois-Domaines und vom Tourmalet vorgesehen, wobei der Tourmalet gleich zweimal auf dem Streckenplan steht.
100 Jahre nach der ersten Pyrenäen-Etappe in der Geschichte der Tour de France dürfte dieses Jubiläum bei einer dritten Etappe durch dieses Hochgebirge so richtig in die Knochen gehen. Auf der 16. Tour-Etappe müssen nämlich die vier bekanntesten Pässe dieser Bergkette (der Peyresourde, der Aspin, der Tourmalet und der Aubisque) hintereinander bewältigt werden.
Ehre für den "Kannibalen"
Zum ersten Mal seit 1969 übrigens, wo der damals 24-jährige Eddy Merckx sich für immer und ewig den Beinamen des Kannibalen verdiente, in dem er hier die gesamte Konkurrenz mit einem heute undenkbaren Vorsprung von acht Minuten in Grund und Boden fuhr.
Garantiert wird das dann auch ein Höhepunkt der Tour de France 2010 werden. Einer Tour, die nach einer Etappenankunft am Freitag in Bordeaux und einem 59 Kilometer langen Einzel-Zeitfahren nach Pauillac am Sonntag, dem 25. Juli, natürlich wie gewohnt auf den Champs Elysées in Paris zu Ende gehen wird.
Bilder: epa