Am Donnerstag ist der letzte große Auftritt von Mathieu Grosch im Europaparlament. 20 Jahre nach seinem ersten Einzug und vier Legislaturperioden später räumt er seinen Platz, mit gemischten Gefühlen. Es hat sich viel verändert im Laufe der Jahre. Das Europaparlament hat viel mehr Macht bekommen. Es ist kein Beratungsorgan mehr, sondern es entscheidet mit - wenn auch noch nicht überall auf Augenhöhe mit den Staats- und Regierungschefs.
Mathieu Grosch hat sich als Verkehrsexperte einen Namen gemacht. Der Bereich Transport liegt ihm am Herzen. Als Grenzgänger habe er nicht lange gezweifelt und sich für den Verkehrsausschuss entschieden, sagt Mathieu Grosch. Im Mittelpunkt hätten für ihn immer die 500 Millionen Europäer und die Verbesserung ihres Alltags gestanden.
"Die EU hat aber auch Fehler gemacht", sagt Mathieu Grosch. Sie hat sich zu viel in die kleinen Dinge des Alltags eingemischt und dabei manchmal das "große Ganze" aus den Augen verloren. Auf die bevorstehende Europawahl blickt er mit Sorge, vor allem wegen der Populisten und EU-Skeptiker. Jetzt, vor dem Hintergrund der Krise in der Ukraine, dürfe Europa seine Grundwerte aber nicht vergessen.
Der Verkehrspolitik wird Mathieu Grosch noch eine Zeit lang treu bleiben. Als Berater für die EU-Kommission. Auf die Zeit im Europaparlament blickt er mit Freude zurück.
Bild: EU-Parlament
Die EU sollte vor allem etwas mehr Zurückhaltung in der Ukraine üben. Die Finanzhilfe ist da schon zu viel. Ist ein Schlag ins Auge der Europäier, die unter der aktuellen Kriese leiden. Der EU geht es anscheinend nur darum, einen Hungerleider mehr zu unterstützen, und dann später als Mitglied aufzunehmen. Dies mit dem Ziel noch mehr billige Arbeitskräfte nach Europa zu lotzen.
Mir scheint immer mehr, dass die EU sich vom Alltag der Menschen entfernt hat.