Das Leuchten der Marienstatue aus Jalhay ist ein gewöhnliches physikalisches Phänomen. Das hat eine wissenschaftliche Untersuchung der Universität Lüttich ergeben.
Die Ergebnisse der Studie wurden am Dienstagmittag auf einer Pressekonferenz im Gemeindehaus von Jalhay bekanntgegeben. Zahlreiche Pressevertreter aus dem ganzen Land waren anwesend.
Die Lösung für das Leuchten lautet Beta-Zinksulfid auch Wurtzit genannt. Röntgenstrahlenbeugung, Rasterelektronenmikrsokop, energiedispensive Röntgenanalyse, Ramanspektroskopie, protoninduzierte Röntgenemission und Spektralanalyse, alle verwendeten Methoden kamen zum gleichen Ergebnis.
Das phosphorisierende Mineral, die Zinksulfid-Partikel, befindet sich in der bräunlichen Farbe, mit der die Vorderseite der Statue angestrichen wurde - in den 1950er und 1960er Jahren durchaus gebräuchlich. Doch trotz einleuchtender Beweislage bleibt die Skepsis.
Ein Grund für das angeblich plötzliche Auftauchen des Phänomens Mitte Januar könnte sein, dass die Eigentümer möglicherweise ihre Lampen gewechselt haben. Sie selber waren nicht anwesend. Ihnen sei der Medienrummel zuviel gewesen. Berichte, man wolle sie aus der Sache raushalten, stimmen nicht.
Bischof froh über Erklärung der Marienstatue
Bischof Jean-Pierre Delville zeigte sich erfreut, dass es eine wissenschaftliche Erklärung gebe und keine irgendwie gearteten betrügerischen Absichten. Der Bischof fügte hinzu, die Gebete vor der Statue seien durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht entwertet, ebenso wenig Heilungen, von denen mancher ausgehe. Die Gnade Gottes erfolge in erster Linie durch das Bewusstsein und den Blick des Gläubigen.
Die Statue soll jetzt dauerhaft im Turm der Saint-Lambert-Kirche in Sart ausgestellt werden.
belga/fs - Bild: Nicolas Lambert (belga)