Die Gemeinde Kelmis will sich jetzt doch an der sozialen Immobilienagentur "Tri Landum" beteiligen. Das beschloss der Gemeinderat am Montagabend auf seiner Sitzung. Die soziale Immobilienagentur ist ein gemeinsames Projekt der Nordgemeinden mit einigen wallonischen Nachbarkommunen. Sie soll Mieter und Vermieter bei der Vermittlung von bezahlbarem Wohnraum unterstützen.
Bei einer ersten Abstimmung hatte Kelmis sich gegen einen Beitritt ausgesprochen, weil dem Kollegium, laut eigenen Aussagen, die inhaltliche Ausarbeitung des Konzepts nicht reichte. Schlussendlich habe man sich aus "solidarischen Gründen" entschieden, bei dem Projekt mitzumachen, erklärte Bürgermeister Louis Göbbels.
So limitiert der Gemeinderat unter anderem die Anzahl Wohnungen, die pro Jahr gebaut werden können, bis die anderen Gemeinden ihren Soll erfüllen. Außerdem wird die Anzahl Privatwohnungen pro Vermieter und pro Jahr beschränkt, damit niemand die Vergünstigungen, die beim Einreichen einer Wohnung für den Vermieter entstehen, ausnutzen kann.
Ein "Nein" aus Kelmis hätte das Aus für das Projekt sein können. Denn um Subsidien von der wallonischen Region zu erhalten, muss eine solche Agentur mindestens 50.000 Einwohner abdecken.
Kulturerbe
Mit einem Beirat für Denkmalschutz und Heimatgeschichte bemüht sich die Gemeinde Kelmis um ihr Kulturerbe. "In Kelmis gibt es noch einiges zu schützen. Aus der Zeit der Neutralität und dem Bergbau steht noch kaum etwas unter Denkmalschutz", erklärte Bürgermeister Louis Göbbels.
Der neue Beirat soll den Gemeinderat ab jetzt bei solchen Projekten unterstützen.
CSP begrüßt Gründung der Sozialen Immobilienagentur
Mit Befriedigung reagiert die CSP Kelmis auf den Beitritt der Gemeinde zur Sozialen Immobilienagentur 'Tri Landum". Diese wird mit den Nachbargemeinden Bleyberg, Lontzen, Raeren und Eupen ins Leben gerufen. Die CSP begrüßte die Meinungsänderung im Kollegium unter anderem mit dem Hinweis darauf, dass Kelmis in der Vergangenheit immer großen Wert auf Verlässlichkeit gegenüber den Nachbarn gelegt habe.
Bürgermeister Louis Goebbels begründete den Meinungsumschwung mit dem Hinweis, Kelmis würde dafür Sorge tragen, das gewisse Bedingungen erfüllt würden. Er weist darauf hin, dass es in Kelmis einen größeren Anteil an Sozialwohnungen gibt - nämlich 8,5 Prozent - als in den Partnergemeinden.
mitt/fs - Bild: BRF-Archiv