Der Gemeinderat von Kelmis hat am Montagabend den wallonischen Entwicklungsplan des regionalen Raums SDER begutachtet. Darin werden Themen wie Wirtschaft, Tourismus, Mobilität und Raumordnung behandelt. Sowohl Mehrheit als auch Opposition befürchten, dass man in Namur die Besonderheiten der Gemeinde Kelmis unterschätzt.
Zu den Ballungsgebieten zähle Kelmis in den Augen der Wallonischen Region jedenfalls nicht. Mit ihren 11.000 Einwohnern werde Kelmis im SDER nicht einmal erwähnt. Welkenraedt hingegen schon. Dabei befinde man sich doch im direkten Einzugsgebiet Aachens und des geplanten Universitätscampus, sagt Bürgermeister Louis Goebbels.
Wirtschaftlich seien Gemeinden wie Kelmis eh im Nachteil, findet auch Marc Langohr von der CSP-Opposition. Gewerbezonen werden eher in der Nähe größerer Städte angesiedelt. Sorge bereiten auch die Sparpläne der SNCB, denen die Haltestelle in Hergenrath zum Opfer fallen könnte.
Zwei Besonderheiten sollte Kelmis auf jeden Fall für sich nutzen. Die 100-jährige staatliche Neutralität solle touristisch besser vermarktet werden. Und die Grenzlage zwischen der Wallonie, den Niederlanden und Deutschland müsse als wirtschaftlicher Standortvorteil genutzt werden.
vkr