Jeden Tag überqueren Schüler aus Deutschland die Grenze. Wegen des Zugfahrplans kommen sie sehr früh morgens an. Obwohl es im Athenäum eine Aufsicht gibt, warten viele Schüler lieber im Bahnhof. Manche Schüler nehmen jeden Tag den Zug, andere wohnen im Internat, bei anderen sind die Eltern sogar nach Belgien gezogen.
Jeder fünfte Primarschüler in Welkenraedt kommt aus Deutschland. Dafür gibt mehrere Gründe. Zuerst einmal: Das Schulsystem in Belgien ist nicht das gleiche wie in Deutschland. Hinzukommt, dass hier Französisch gesprochen wird. Oft sprechen die afrikanischstämmigen Eltern französisch. In Deutschland muss man sich schon im Alter von neun Jahren entscheiden werden, welchen Bildungsweg die Kinder einschlagen sollen. Das ist für viele Eltern zu früh. Sie denken, dass ihre Kinder benachteiligt werden und entscheiden sich für das belgische System.
In Welkenraedt und auch in Gemmenich stellt man schon einen Rückgang dieses Phänomens fest. Der Grund liegt in unserem Nachbarland: Um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten sollen die Kinder aus Integrationsgründen deutsche Schulen besuchen.
Bild: BRF Fernsehen