Die belgischen Unterrichtsminister haben sich am Montag in Eupen zum ersten Mal offiziell im Rahmen der ständigen Unterrichtsministerkonferenz zwischen den drei Gemeinschaften getroffen. Auf der Tagesordnung standen unter anderem eine belgische Vorteilskarte für Lehrer, eine Vereinfachung der Dienstrechte und eine Reform der Grundschullehrerausbildung.
Über Jahre hinweg gab es in Belgien keine Konzertierung zwischen der DG, Flandern und der Wallonie. Die Gespräche fanden bilateral statt, aber nicht zu dritt. Durch die ständige Konferenz gibt es jetzt wieder regelmäßige Treffen zwischen den drei Unterrichtsministern. Das ist wichtig, weil viele Schulen und Lehrer im Land dieselben Probleme haben, erklärten der flämische Bildungsminister Minister Pascal Smet und seine Kollegin aus der französischen Gemeinschaft, Marie-Martine Schyns.
So sprachen die Minister erstmals über eine belgische Lehrerkarte. In den anderen Landesteilen können Lehrer damit reduzierte Tarife für bestimmte Ausstellungen und Events in Anspruch nehmen. Das Modell soll auch in der DG eingeführt - und wenn möglich direkt in ganz Belgien anerkannt werden.
Mit Pascal Smet sprach Minister Paasch über die geplante Sekundarschulreform. In Flandern arbeitet man schon länger daran und auch in der DG will Paasch das Sekundarschulsysten verändern.
Im Gespräch ist eine verbesserte Integration von Schülern mit einer Beeinträchtigung und solchen mit Migrationshintergrund. Außerdem will Pasch die Lehrer besser bei der Umsetzung der, laut eigenen Aussagen, “ehrgeizigen” Rahmenpläne unterstützen.
Generell kann man sagen, dass die Lehrer bei dem Treffen im Mittelpunkt standen. So erwägt man, die Ausbildung von Grundschullehrern zu verbessern indem man sie um ein oder zwei Jahre verlängert und das Dienstrecht weniger bürokratisch zu gestalten, um den Schulen mehr Freiraum zu geben. Konkrete Ergebnisse gibt es aber bisher erst in Sachen Lehreraustausch zwischen den Gemeinschaften.
Bisher mussten Lehrer bei einem Stellenwechsel in eine andere Gemeinschaft unter anderem finanzielle Nachteile in Kauf nehmen, nach einer Gesetzesänderung in allen drei Landesteilen ist das laut Paasch jetzt nicht mehr so.
Archivbild (BRF Fernsehen)