Zum Jahreswechsel sind acht gemischte Interkommunalen zu einem großen Strom- und Gasverteilernetzbetreiber fusioniert, mit Namen Ores Assets. Die Zustimmung zu dieser Fusion war in den hiesigen Gemeinderäten "von Bauchschmerzen" begleitet worden. Einige Ratsmitglieder fürchten, dass die Gemeinden weniger Mitspracherecht haben könnten - der Gemeinderat von Lontzen stimmte sogar gegen die Fusion.
Nach der Fusion bleiben die unterschiedlichen Tarife bestehen, wie sie in den jeweiligen Interkommunalen galten. Geändert hat sich die Zahl der Mandate in der neuen Struktur: Sie wurden drastisch verringert. Die bisherigen Interkommunalen heißen jetzt "Sektoren". Präsident des Sektorenausschusses und Vertreter der ostbelgischen Gemeinden im 30-köpfigen Verwaltungsrat von ORES ASSETS ist der Rocherather Heribert Stoffels. "Für den Stromkunden ändert sich eigentlich gar nichts", sagt Stoffels im BRF-Interview. Die Kunden hätten weiterhin das Recht, in deutscher Sprache bedient zu werden.
Die angst vor dem Verlust des Mitspracherechtes hält Stoffels für unbegründet. Im Sektorenausschuss behielten die Gemeinden das Mitspracherecht bei Investitionen auf diesem Gebiet.
Dass die relativ hohen Tarife bestehen bleiben, führt Roger Mergelsberg, Leiter der Region Lüttich beim Netzbetreiber ORES, auf die nicht so dichte Bebauung zurück. "Die Kosten für das Netz setzen sich insbesondere aus den Kabelkosten zusammen und der Infrastruktur, die dazu gehört". Diese würden hier im ländlichen Gebiet für weitaus weniger Anschlüsse genutzt als in anderen Gebieten. "Anders ausgedrückt: Man verlegt bei uns weitaus mehr Meter Kabel, um einen Kunden zu erreichen, als in einer dicht bebauteren Interkommunalen."
Foto: BRF-TV