
Bei ihrem Besuch in Eupen sagte Hoyos, die Kompetenz Beschäftigung solle so schnell wie möglich an die Deutschsprachige Gemeinschaft weitergereicht und auch vollständig ausgebaut werden. Auch in Sachen Provinz ist Emily Hoyos deutlich: "Die Institution Provinz hat für die Deutschsprachigen keinen Mehrwert. Natürlich bietet sie Dienstleistungen und macht ihre Politik. Aber das kann alles genauso gut von der DG ausgeübt werden. Zu viele Ebenen sind ineffizient."
Und was die anderen Zuständigkeiten angehe, da setze Ecolo weniger auf das Schwingen großer Reden, als auf den Dialog. Ecolo Regionalvorstand Freddy Mockel sagte: "Für Urbanismus und den Wohnungsbau soll ergebnisoffen verhandelt werden. Auf jeden Fall zur Zufriedenheit beider Institutionen Deutschsprachige Gemeinschaft und Wallonische Region."
Blick ins Wahlprogramm: Belgien soll wieder wettbewerbsfähiger werden. Die hohen Lohnnebenkosten seien schuld sagen viele. Ecolo sieht Belgien aber auch in anderen Bereichen im Nachteil.
"In den letzten zehn Jahren sind die Energiekosten für die Unternehmen um 186 Prozent gestiegen. Die Lohnkosten hingegen nur um 28 Prozent. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir unseren Unternehmen helfen, weniger Energie zu verbrauchen. Die Industrie in Belgien verbraucht doppelt soviel Energie, wie in Deutschland. Sind wir weniger abhängig von den Energiekosten, dann sind wir auch wettbewerbsfähiger," sagt Hoyos.
Ein sozioönomisches Wahlprogramm also. Die Co-Präsidentin sieht drei große Herausforderungen: "Erstens Energie. Sie ist sowohl wirtschaftlich wie sozial gesehen unabdingbar. Zweitens. der Wirtschaftsstandort Belgien und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Unsere Industrie ist oft einem unfairem Wettbewerb ausgesetzt. Weltweit werden Produkte unter Sozial- und Umweltbedingungen hergestellt, die wir seit dem 19. Jahrhundert glücklicherweise hier nicht mehr haben. Die Jugend ist unsere dritte Herausforderung. Im ganzen Land sind es vor allem junge Menschen, die von der Krise betroffen sind. Das dürfen wir nicht akzeptieren. Sie sind unser Schatz, Ihnen müssen wir eine Zukunft bieten."
Bilder: Ecolo