"Auch wenn man einen weiten Weg vor sich hat, dann muss man nur den ersten Schritt tun", sagte der erste deutschsprachige Ministerpräsident Bruno Fagnoul beim Festakt in Eupen, bei dem die Deutschsprachige Gemeinschaft den 30. Jahrestag der Einsetzung der ersten Regierung feierte.
Sein damaliger Kollege Marce Lejoly wusste: "Was heute vielen selbstverständlich erscheint, war damals alles andere als normal". "Am Anfang es gab es gar nichts", erinnerte sich der erste Generalsekretär des Ministeriums, Carl Hellebrandt.
So stand der Abend dann auch im Zeichen der Errungenschaften, der stetig gewachsenen Autonomie. Und die soll auch weiter wachsen, so Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz, der auch am Freitagabend den Wunsch nach vollständiger Autonomie in einem Belgien zu viert unmissverständlich ausdrückte.
Dem anwesenden Premierminister Di Rupo sind die Wünsche bekannt. "Die Sechste Staatsreform wird das Statut der DG als vollwertiger Teilstaat festigen", sagte Di Rupo. Sie erhalte die Kompetenzen, die am besten den Bedürfnissen der deutschsprachigen Bürger entsprechen.
Festakt 30 Jahre Regierung der DG - Rede von Premier Elio Di Rupo
Festakt 30 Jahre Regierung der DG - Rede von MP Karl-Heinz Lambertz
Festakt in Eupen: alle Bilder ...
Im Thema am Abend am Montag geht es um 'Kleinheit hat seine Reize', oder soll es heißen 'Kleinheit macht's möglich'? Ein weiteres Symposium unter dem Motto "Small is beautiful" leitete den Festakt vom Wochenende zum 30. Jahrestag der Einsetzung der ersten Gemeinschaftsregierung ein: Frederik Schunck unterhielt sich mit Dr. Beate Sybille Pfeil, Mitarbeiterin des Südtiroler Volksinstituts und Schriftleiterin des Europäischen Journals für Minderheitenfragen, sowie mit Dr. Birte Wassenberg, Dozentin am "Institut des Hautes Etudes européennes" in Straßburg. Ihr Fachgebiet sind die Grenzregionen.
Bild: Nicolas Lambert/BELGA