Mit dem Besitzerwechsel geht eine lange Familiengeschichte zu Ende - doch für die beiden Shopping-Zentren auf Schmiede und Pommerloch bedeutet der Verkauf nicht das Ende. Im Gegenteil. Die neuen Investoren haben viel vor.
Vor 30 Jahren wurde hier auf der Höhe von Schmiede das erste Shopping-Center weit und breit eröffnet. Eine Idee des Geschäftsmannes Erny Schmitz. Mit 67 Jahren hat der Luxemburger sich nun zurückgezogen. Seine Erfolgsgeschichte hat bei den neuen Investoren Eindruck hinterlassen: "Es war wirklich ein genialer Schachzug von Herrn Schmitz hier ein Shopping-Center zu eröffnen. Hier im Grünen, in einem dünn besiedelten Gebiet. Wir versuchen nun, das Center noch erfolgreicher zu machen. Die Knauf-Zentren sind sehr bekannt und hier gibt es so viel Positives", erklärt Jean-Marie Hautregard.
Die Spezialität von Jean-Marie Hautregard sind Shopping Center. Seit 20 Jahren ist er zur Stelle, wenn es darum geht, Menschen zum Einkaufen zu bewegen. Seit Dezember führt er nun die beiden Shopping-Zentren auf Schmiede und Pommerloch: "Erst geht es darum, das sehr hohe Niveau zu halten. Und dann wollen wir noch besser werden."
Vier Millionen Menschen jährlich
Vier Millionen Menschen strömen jährlich in die beiden Shopping-Zentren. Dabei liegt Knauf Pommerloch mit seinen 60 Geschäften und auch mit einem Plus von zehn Prozent bei den Besucherzahlen vorn. Generell gilt: An den Wochentagen muss der Zustrom besser werden. Ein Team von sieben Leuten hat nun den Auftrag, das Marketing auszubauen und Abwechslung in das Angebot zu bringen. Auch belgische und holländische Touristen sollen künftig verstärkt nach Schmiede gelockt werden: "Natürlich gibt es hier eine lange Tradition der Belgier: Sie kommen hierher um günstig einzukaufen, Tabak und Alkohol zum Beispiel. Zusätzlich finden sie hier diese tolle Infrastruktur mit vielen Geschäften und der Möglichkeit zu essen", so Jean-Marie Hautregard weiter.
Leerstehende Geschäftsflächen sind im Knauf-Geschäftsmodell ein Fremdwort. 30 Prozent Textil, 10 Prozent Schuhe, 15 Prozent Essen und 45 Prozent Service und Spezialgeschäfte. Nichts wird dem Zufall überlassen: "Diese Zentren haben sich schon bewährt. Das heißt, wir müssen uns keine großen Sorgen um die Zukunft machen. Bei neuen Zentren ist das ganz anders. Für uns als Endinvestor sind die Knauf-Zentren interessant, weil wir sicher sein können, gute Mieten einzufahren. Und wir können jede Menge ausbauen", sagt Michel Van Geyte, COO bei Leasinvest.
150 Millionen Euro - so heißt es - hat die auf Immobilien spezialisierte Firma Leasinvest für die beiden Knauf-Zentren ausgeben. Damit erhöhte sich das aktive Portefeuille der börsennotierten Investmentgesellschaft auf 750 Millionen Euro. Während so manches Einkaufszentrum dahin dümpelt, boomen eben die anderen.
Bild: BRF Fernsehen