Bei "Finale 24" kommen Maschinen zum Einsatz, die die Module durchleuchten, um mögliche Fehler festzustellen. Das Unternehmen hat sich Eupen als Standort ausgesucht wegen der "Disziplin, der Sauberkeit und dem angenehmen Leben in der Region". In der Eupener Textilstraße entsteht zur Zeit das in Ostbelgien einzigartige Projekt. Dort hat der aus Jalhay stammende Industrieingenieur Eric Franssen mit viel Herzblut eine Niederlassung errichtet, die einzig und alleine der Produktion von Photovoltaikanlagen gewidmet ist. 1,3 Millionen Euro hat er in den Bau, die Produktionslinie und Maschinen investiert. Man befindet sich in der letzten Phase vor der Zertifizierung.
In wenigen Monaten soll die Produktion der ersten ostbelgischen Paneele in kleinen Serien anlaufen. In Eupen ist eine Produktion zwischen 500 und 1000 Kilowatt pro Jahr geplant. Das entspricht der Photovoltaikausrüstung für zirka hundert bis zweihundert Häuser. Der Absatzmarkt konzentriert sich auf Privatkunden und Unternehmen auf lokaler beziehungsweise euregionaler Ebene. Damit verbunden ist die Schaffung mehrerer Arbeitsplätze. Da sich das Unternehmen ausschließlich auf Fotovoltaik spezialisiert hat, befürchtet es auch nicht die Konkurrenz aus China, zumal die EU seit Dezember 2013 langfristige Strafzölle auf Solarpaneele aus China verhängt hat.
Mit dem Ende der grünen Zertifikate und der Einführung von Qualiwatt hat die wallonische Region ein neues Fördersystem eingeführt. Eric Franssen findet das System fast überflüssig: "Qualiwatt sind eine kleine Hilfe für den Kunden, aber heute sind andere Zeiten, weil wir brauchen keinen Qualiwatt mehr. Die Preise von Modulen sind billig, haben Parität erreicht. Wenn ein Benutzer Strom braucht, dann ist es egal ob Strom vom Netz oder von Photovoltaik." Experten zufolge tickt in vielen Billig-Paneelen eine Zeitbombe, weil technische Probleme vorprogrammiert sind. Hier sieht der Ingenieur eine weitere Chance für sein Unternehmen, das technische Hilfeleitung anbieten kann.
In einer zweiten Produktionsstätte, die in Baillonville in der Provinz Namur angesiedelt ist, soll sieben mal mehr produziert werden als in Eupen. Hier wurden 1,4 Millionen investiert.
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