Zum Neujahrsempfang der CSP in Kelmis hatten sich auch prominente Vertreter der Schwesterparteien cdh und CD&V eingefunden. Sie hoben die gute Kooperation zwischen den einzelnen Gruppen hervor. Auf dieser Basis könnte die Übertragung von Zuständigkeiten - ein Schwerpunkt der nächsten Legislatur - leichter und im Sinne aller Belgier geregelt werden.
Eine Wahlschlappe, wie sie sich die CSP bei den Kommunalwahlen 2012 eingefahren hatte, befürchtet man nicht, erklärte CSP-Parteipräsident Luc Frank: "Ich glaube, dass die Bürger ganz gezielt einen Unterschied machen zwischen dem, was in ihrer Gemeinde geschieht, und dem, was auf nationaler, regionaler und DG-Ebene geschieht. Wir müssen zugeben, dass die CSP 2012 Fehler gemacht hat. Wir haben diese Fehler aufgearbeitet und daraus gelernt. Und das wird bei den Wahlen 2014 Früchte tragen. Jetzt muss man auf die Tube drücken, um den Wechsel in der DG zu erreichen."
Trotz Wahlschlappe im Jahr 2012 fand man beim Neujahrsempfang der CSP also eine selbstbewusste Partei vor. In der kommenden Legislatur will man wieder mitentscheiden, der Mehrwert der CSP soll ihre gute Vernetzung auf Landesebene sein.
Umsetzung der Sechsten Staatsreform
Bei der CSP ist die Katze schon länger aus dem Sack. Spitzenkandidat der zurzeit stärksten Fraktion und somit Gegenspieler von Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz ist Robert Nelles. So gab es auf dem Neujahrsempfang denn auch keine funkelnden Listenplatz-Enthüllungen, sondern erste Programmansagen. Dabei geht es vor allem um die Umsetzung der Sechsten Staatsreform.
Unterstützung durch Melchior Wathelet und Wouter Beke
Eine Regierung unter Beteiligung der Christdemokraten sei für Belgien von großem Vorteil, argumentierte Ehrengast Melchior Wathelet. Als Schwesterparteien könnten sich die wallonische cdh, die flämische CD&V und die CSP ganz besonders gut um die Übertragung von Zuständigkeiten kümmern. Als Interessengemeinschaft könne man von der gemeinsamen Basis aus im Interesse aller Bürger arbeiten und so die Kompetenzübertragung besser realisieren, erklärte der Staatssekretär für Umwelt, Energie und Mobilität.
Auch der Parteivositzende der CD&V, Wouter Beke, sprach von Interessengemeinschaften. Nachdem er sich letzte Woche mit dem Vorsitzenden der wallonischen liberalen, Charles Michel, eine gemeinsame Regierungsbeteiligung gewünscht hatte, erklärte er nun den Hintergrund dieser Überlegungen. Nach einer Periode der Unsicherheit wollen die beiden Zentrumsparteien die kommenden fünf Jahre nutzen, um für Wirtschaft, Arbeitsplätze und Menschen zu sorgen.
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