Das Jahr 2013 war katastrophal für die Unternehmen der Vervierser Region. Und für die nähere Zukunft sei keine tiefgreifende Besserung der Lage in Sicht, sagt der Unternehmerverband.
210 Konkurse gab es im vergangenen Jahr, in den beiden Jahren zuvor belief sich die Zahl noch auf jeweils 158. "Das ist enorm viel, weil der Bezirk Verviers meistens gut abschneidet", erklärt Jean Jungling. "Mit einem Zuwachs von 33 Prozent liegen wir prozentual viel höher als im ganzen Land. In Belgien werden Rekorde von 20 Prozent registriert, doch wir sind bei 33 Prozent."
Bekannte Unternehmen haben im vergangenen Jahr Konkurs anmelden müssen, so zum Beispiel die Druckerei Chauveheid in Stavelot im November oder das Unternehmen Homevision im Dezember. Hier sind besonders viele Kunden betroffen, die Verträge für Photovoltaikanlagen mit der Firma abgeschlossen hatten. Für Schlagzeilen sorgten auch der Konkurs der Firma "Comme chez soi", die die Hostellerie Lafarque in Pepinster übernommen hatte, und CP Bourg in Limbourg.
Besonders betroffen ist der Bausektor, wo 59 Prozent mehr Konkurse registriert wurden. "Aber auch Sektoren, die meist gesund sind, haben gelitten. Das ist der Fall für die Personenausrüstung - hier geht es um eine Zunahme von 100 Prozent. Nur dem Horeca-Sektor geht es besser, aber allgemein sind die Zahlen sehr schlecht."
2013 waren besonders die kleinen beziehungsweise sehr kleinen Unternehmen von Konkursen betroffen. Und die Zukunftsperspektiven sehen nicht gerade rosig aus. "Wenn keine Anstrengungen unternommen werden, gibt es keine Besserung. Die Banken könnten den Unternehmen Liquiditäten zur Verfügung stellen, doch wenn sie weiter den Unternehmen die Luft abschnüren, wird es noch mehr Schließungen und Arbeitslosigkeit geben."
Goé: Gleich zwei Betriebe stoppen ihre Aktivitäten
In Goé haben jetzt gleich zwei holzverarbeitende Unternehmen, Saphibois-Durlang und die Filiale von CEPEbois, ihre Pforten schließen müssen. Insgesamt 18 Personen sind seit dem 1. Januar arbeitslos.
Saphibois-Durlang war eine Institution. Seit 1975 wurden dort Gartenmöbel- und Instalationen aus Holz hergestellt, jetzt musste das Unternehmen Konkurs anmelden. Die Mitarbeiter waren überrascht, als sie kurz vor Sylvester über die Pleite informiert wurden. 13 Arbeiter und fünf Angestellte haben ihren Job verloren. Übernahmekandidaten gibt es bislang nicht.
Geschlossen wurde in Goé auch die Filiale von CEPEbois. Betroffen sind zwei Personen.
télévesdre/mz/cd - Bild: BRF