Die Gewerkschaften im Transportwesen haben am Montag Protestaktionen in verschiedenen Industriegebieten in der Nähe von Lüttich und Charleroi organisiert. Gewerkschaftsvertreter und LKW-Fahrer hatten seit dem frühen Morgen die Zufahrten zu den Industriegebieten von Courcelles und Hauts-Sarts sowie zum Logistikzentrum von Bierset blockiert.
Grund sind die gescheiteren Verhandlungen zu einem neuen Tarifvertrag. Eine Einigung wurde lediglich für die Angestellten ausgehandelt, nicht aber für die Arbeiter. Die Arbeitgeber des Transportsektors sträuben sich gegen die Harmonisierung der beiden Statuten.
Bei mehr Flexibilität läuft das angestrebte System laut Gewerkschaften auf weniger Lohn für die Beschäftigten hinaus. Zudem hätten die Arbeitgeberverbände keine ausreichenden Gegenleistungen angeboten, weder in Sachen Ausbildung, noch zur Pensionssicherheit. Für die Gewerkschaften vergrößern die Zugeständnisse an die Angestellten nur die Kluft zwischen den Statuten, und das, wo man eigentlich schrittweise zum Einheitsstatut gelangen will.
Für Mittwoch ist eine Protestaktion angekündigt, bei der die Gewerkschaftler die Vertretung der Arbeitgeber besetzen wollen .
Am Donnerstag findet die nächste Verhandlungsrunde statt. Sollte diese keine Einigung bringen, denken die Gewerkschaften nach eigenen Angaben auch über weitere Maßnahmen nach. Im ganzen Land sind zirka 70.000 Personen von den Verhandlungen betroffen, davon allein 10.000 in der Provinz Lüttich.
belga/rtbf/ake/sh - Bild: Virginie Lefour (belga)