"Wir haben vor sechs Monaten einen Aufruf gestartet - weil wir gesehen haben, dass die verschiedenen Berufsgruppen die gleichen Sorgen und Nöte haben - um am 19. und 20. Dezember eine Großdemo beim Gipfel in Brüssel zu starten", sagt Erwin Schöpges von der Interessengemeinschaft der Milchbauern MIG-EMB. "19-20 bedeutet auch, dass sich hier 19 bis 20 Berufsgruppen vereint haben, um für eine gemeinsame Sache zu streiten."
Sie wollen den europäischen Staats- und Regierungschefs eine möglichst breite Allianz entgegensetzen: aus Erwerbstätigen und Arbeitslosen, aus Vertretern von Gewerkschaften, Interessenverbänden und Nichtregierungsorganisationen. Mittlerweile haben sich mehr als 40 Organisationen der Aktions-Plattform D19-20 angeschlossen.
Die Allianz D19-20 hat zwei große Themen ausgemacht: den Fiskalpakt und das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA. Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbände fühlen sich gleichermaßen gefordert, Alternativen zu der in ihren Augen "ultraliberalen Politik" aufzuzeigen.
Im Vorfeld des EU-Gipfels kommende Woche wollen sie das bei einem Gegengipfel tun, am Mittwochabend in Brüssel. Die "Stimme der Bürger" erheben stellvertretend unter anderem ein Gewerkschafter aus Deutschland, eine Bäuerin aus den Niederlanden und eine Sozialarbeiterin aus Portugal. Am Donnerstag dann will die Allianz nichts weniger als den Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs verhindern, indem sie die Kreuzungen an den Zugangswegen zum Europaviertel in Brüssel blockiert - von sieben Uhr in der Früh bis Mitternacht.
Bild: BRF Fernsehen