Von der Raumpflegerin bis zum Greffier: Seit Jahren leiden die Mitarbeiter an den Gerichten unter katastrophalen Arbeitsbedingungen. Regelmäßig streiken die Drucker, kranke Kollegen werden nicht ersetzt, In den Büros stapeln sich die Akten auf dem Fußboden. Kugelschreiber müssen manchmal von zu Hause mitgebracht werden.
"Kein Geld da" sagt Justizministerin Annemie Turtelboom. Aus budgetären Gründen sollen jetzt auch die Gerichtsbeamten von der neuen Laufbahnregelung ausgeschlossen. Das beeinflusst auch das Urlaubsgeld, die Jahresendprämie und letztenendes auch die Höhe der Pension.
Jahrelang habe man sich vertrösten lassen. Jetzt machen die Gewerkschaften mobil! Die Richter und Staatsanwälte unterstützen die Aktion. Die Magistratur ist selbst zwar nicht direkt betroffen, ihre Arbeit leidet aber trotzdem unter den schlechten Bedingungen, weiß Rolf Lennertz, Präsident am gericht Erster Instanz in Eupen. Alle anderen Beamten des Öffentlichen Dienstes dürfen von der neuen Laufbahnregelung profitieren. Nur das Gerichtspersonal guckt in die Röhre. Das sei Diskriminierung, sagt Rolf Lennertz
Wenn die Busfahrer streiken, dann merkt das fast jeder. Die Arbeit des Gerichtspersonals bleibt oft unbemerkt. Mit dem Streik am Freitag soll sich das ändern, erklärt Anneliese Servais von der Freien Gewerkschaft Öffentlicher Dienst.
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