Grundsätzlich gebe es immer mehr Entscheidungen, die von der Direktion bestimmt werden, ohne an der Basis nachzufragen, wie sich eine solche Entscheidung auswirkt, meint Ossemann im BRF-Interview.
Im konkreten Fall sei man in Eupen zwar nicht betroffen, dennoch haben sich einige Fahrer mit ihren Kollegen in Lüttich solidarisch gezeigt und sind nicht ausgerückt. Dabei wurden andere Fahrer, die nicht streiken wollten, an ihrer Arbeit gehindert.
In Herstal sind Busfahrer aufgrund einer Umleitung eigenmächtig von der vorgeschriebenen Route abgewichen. Sie halten die Ausweichstrecke für gefährlich. Weil die Direktion wegen des Alleingangs Sanktionen androht, hat die Lütticher FGTB spontan zum Streik aufgerufen. Eigentlich müssen Streiks fünf Tage im Voraus angekündigt werden. Zu dem "wilden Streik" sei es gekommen, weil die Direktion kurzfristig Gespräche über die Lage in Herstal verweigert habe. Dabei sei an der Umleitung Gefahr im Verzug, sagt Ossemann.
Die Direktion der TEC Lüttich-Verviers und die Gewerkschaften haben erste Konzertierungsgespräche aufgenommen. Das verlautete aus Kreisen der FGTB-Gewerkschaft. Die Direktion sei darum gebeten worden, den Dialog wieder aufzunehmen, um den Sozialkonflikt so schnell wie möglich zu beenden. Trotz der ersten Gespräche wird in Lüttich bis Montag gestreikt.
Nach Angaben von Alfred Ossemann wollen die Busfahrer in Eupen am Samstag ihren Dienst wieder aufnehmen, sofern sie nicht von Kollegen aus Lüttich daran gehindert werden.
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