Der Ministerrat wird voraussichtlich Anfang Dezember eine Entscheidung treffen. Vor diesem Hintergrund haben bereits flämische Feuerwehrvereinigungen ihre Sorge zum Ausdruck gebracht. Sie befürchten, dass die Maßnahme schlimme Folgen für die freiwillige Feuerwehr haben wird.
"Zum Beginn der Feuerwehrausbildung gibt es seit jeher körperliche Eignungstests", sagte der Eupener Feuerwehrkommandant Claudy Marchal im BRF, "neu wäre die jährliche Wiederholung des Tests." Damit soll sichergestellt werden, dass die Feuerwehrleute fit sind und auch mit einem Sauerstoffgerät auf dem Rücken ihrem Einsatz voll gewachsen sind.
Claudy Marchal erklärt, dass Feuerwehrleute auf solche Sportprüfungen durchaus vorbereitet sind, da sie dem beruflichen Alltag entsprechen. "Es ist klar, dass ein Feuerwehrmann in der Lage sein muss, 100m Schlauch zu verlegen, auf eine Leiter zu steigen und gegebenenfalls auch eine Person aus einem Gebäude hinaus tragen können muss."
Wer den Test nicht besteht, gilt als nicht mehr einsatzbereit. Er dürfte dann verschiedene Aufgaben wie etwa die Brandbekämpfung nicht mehr ausüben. "Das ist sicher auch ein Schutz für den Feuerwehrmann selbst", sagt Claudy Marchal. Im Falle eines Scheiterns habe der Betroffene zudem die Chance, den Test zu wiederholen.
Claudy Marchal beklagt, dass noch zu wenig Details zu dem neuen Eignungstest bekannt sind. Derzeit stehe nicht fest, welche Aufgaben genau der Test beinhaltet und inwiefern sich die Wehrleute darauf vorbereiten können. Daher sei die Diskussion darüber zur jetzigen Zeit müßig.
In Flandern befürchten Feuerwehrkommandanten das Aus der freiwilligen Feuerwehr, weil bis zu 80 Prozent der Wehrleute die neuen Tests nicht bestehen würden. Dem will sich Claudy Marchal nicht anschließen. "Eine solche Aussage ist ein Schnellschuss. Wer das für bare Münze nimmt, hat jetzt schon ein Problem." Grundsätzlich seien solche Tests nichts Schlechtes.
Körperliche Eignungstests gebe es auch im Ausland. Dort hätten verschiedene Feuerwehren sogar Verträge mit Fitness-Studios abgeschlossen, um ihre Leute fit zu halten.
Bild: brf