In dem Gespräch mit der Zeitschrift verteidigt DG-Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz sein Konzept von einem "Belgien zu viert". Es sei keine Antwort auf die Konföderalismuspläne der N-VA. Er trete schon seit den 1990er Jahren für sein Modell ein.
Dass es für ein kleines Gebiet wie die Deutschsprachige Gemeinschaft teuer sei, ein vollwertiger Teilstaat in Belgien zu sein, lasse er nicht gelten, sagt Lambertz. "Ein gut verwalteter Teilstaat ist immer billiger als ein Land mit permanentem Streit zwischen Gemeinschaften oder Regionen", so Lambertz.
Auf die Frage, warum die Deutschsprachige Gemeinschaft keinen Anschluss an Deutschland suche, sagte er, niemand in der DG wolle, dass die Ostkantone zurück nach Deutschland kehren. Die deutschsprachigen Belgier seien in ihrer Gemeinschaft mit großer Autonomie in Belgien "sehr glücklich".
Für Belgien wünsche er sich einen einheitlichen föderalen Wahlkreis. Allerdings, schränkte er ein, werde er dessen Einführung nicht mehr als aktiver Politiker erleben. Bei den Wahlen im nächsten Jahr strebe er noch eine weitere Amtszeit an. Danach sei aber Schluss, ab 2019 sollten, so Lambertz, jüngere Leute ran.
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