Landwirt Heinz Mertes aus Bütgenbach arbeitet seit eh und jeh mit den 'Rotbunten Kühen'. Und daran soll sich auch nichts ändern. "Schon mein Vater hat die Tiere gehalten und ich habe sie übernommen, auch wenn sie nicht so viel Milch geben wie Holstein-Kühe. Es ist halt eine schöne Rasse", sagt er im BRF-Fernsehen.
In der Bütgenbacher Gegend arbeiten viele Landwirte mit den Rotbunten. Doch die Rasse wird immer seltener.
Melanie Malzahn von der "Ländlichen Stiftung der Wallonie" hat gerade einmal 800 Rotbunte in ihrem Verzeichnis und von den Tieren Haare entnommen, um genetische Tests durchzuführen. "Das ist fast gar nichts", erklärt sie im BRF, "unter 1.000 Tiere gilt eine Rasse eigentlich als ausgestorben, aber es gibt sicher noch Landwirte, die Rotbunte halten, von denen wir aber nichts wissen".
Die Ländliche Stiftung der Wallonie möchte die 'Rotbunten' erhalten. Das Projekt, die Tiere zu katalogisieren, wird von Landwirtschaftsminister Di Antonio mit 170.000 Euro unterstützt. Dabei geht es nicht nur um Nostalgie.
"Es geht um Artenvielfalt aber auch Genetik", erklärt Melanie Malzahn, "wenn der Genpool verschwindet ist er unwiderruflich verloren. Die Tiere liefern Milch und Fleisch, daher wäre es schade, wenn es sie nicht mehr gibt".
Die Rotbunten sind langlebig, werden durch kalte Witterung nicht schnell krank und daher auch bei kälteren Temperaturen auf der Wiese bleiben. "Sie gehören einfach ins Landschaftsbild", fasst Melanie Malzahn zusammen.
Landwirt Heinz Mertes schätzt die Eigenschaften der Tiere. Auch beim Futter stellten sie wenig Ansprüche. Auf künstliche Befruchtung verzichtet Landwirt Mertes. Bei ihm übernehmen das die eigenen Bullen. Doch zur Rettung der Art muss über Alternativen nachgedacht werden.
Melanie Malzahn sucht geeignete Zuchtbullen für eine Samenbank, die auch für künstliche Befruchtungen im Ausland genutzt werden können.
Bild: brf