Zeitgleich zur parlametarischen Behandlung des Kulturdekrets hatte der Herausgeber der Literaturzeitschrift "Krautgarten", Bruno Kartheuser, in der aktuellen Ausgabe Ministerin Weykmans persönlich scharf angegriffen, was ihre Amtsführung und ihre Person angeht.
Die Ministerin erklärte daraufhin, sie akzeptiere es nicht länger, sich in der Öffentlichkeit beleidigen zu lassen. In Vertretung der Kulturministerin erklärte Pressereferent Guido Thomé dem BRF, man plane keine rechtlichen Schritte gegen die Zeitschrift Krautgarten.
Wohl aber erwäge man eine Reaktion auf der Webseite der Ministerin, um "die Falschaussagen des Herrn Kartheuser richtig zu stellen". "Natürlich hat sich jeder Fragen gestellt, als eine 24-Jährige Ministerin wurde, ob das gut gehen kann. Wir sind jetzt neun Jahre später und wenn man sie die Bilanz anschaut, wird man sehen, dass Ministerin Weykmans jeden der Bereiche, für die sie zuständig ist, reformiert hat". So sei beispielsweise die Kritik, die im Vorfeld des Jugenddekrets geäußert worden war, verstummt.
Bei der Reform der Kulturförderung hatte Kartheuser einen Vollzeit-Geschäftsführer gefordert, der seine Arbeit fortführen solle. Laut Dekret steht ihm aber "nur" eine Halbzeitstelle zu. Guido Thomé erklärte, der Krautgarten könne dann in den kommenden Jahren Initiative zeigen, um in eine höhere Kategorie mit Anspruch auf mehr Fördergelder aufzusteigen. Bruno Kartheuser lässt dieses Argument nicht gelten.
"Ein halber Geschäftsführer, der auch noch ausdrücklich ein Arbeitsloser zu sein hat, ist eine nicht praktikable Lösung. Wie will ich einen qualifizierten Arbeiter zu diesen Bedingungen einstellen?", fragt Kartheuser. "Vergleichbar zum Beispiel mit dem, was bei Ikob gelaufen ist. Da hat man auch nicht einen Arbeitslosen eingestellt, sondern sucht sich Bewerber aus, die eine hohe Qualifikation für den Bereich haben. Wir haben ein Anrecht auf dieselbe Regelung, dasselbe Niveau."
Am Montag kommen Kartheuser und Thomé zum jährlichen Routinetreffen zwischen dem Krautgarten und der Regierung zusammen.
Bild: Johannes Weber