Seit Donnerstag vergangener Woche ist der 55-jährige Baelener Roger Lennertz mitsamt seiner vierjährige Tochter Caroline verschwunden. Viele Ermittler sind mit dem Fall beschäftigt, gehen jeder Spur nach, und überprüfen alle Zeugenaussagen und Hinweise.
Der Hinweis, dass der Baelener noch am Sonntagvormittag in Eupen gesehen worden sei, hat sich letzten Endes als Fehlinformation herausgestellt - ein Missverständnis zwischen Zeugenaussage und Staatsanwaltschaft.
"Die neueste Spur führt nach Deutschland in die Gegend von Solingen. Dort soll ein ähnliches Fahrzeug wie das von Herrn Lennertz gesehen worden sein. Die belgische Polizei ist mit den dortigen Behörden in Kontakt getreten, sagt die Staatsanwältin von Verviers, Isabelle Dogné, im BRF-Interview.
"Außerdem wurden mehrere Zeugenaussagen überprüft. Vater und Tochter sollen an mehreren Orten gesichtet worden sein, zum Beispiel in einem Ikea und einem McDonalds. Wir sind jeder Spur nach gegangen, doch leider haben sie sich alle als falsch herausgestellt."
Schon am Mitwoch hatte die Staatsanwaltschaft von Verviers angekündigt, die Talsperren von Gileppe und Eupen nach den beiden zu durchsuchen. Ab Montagmorgen sollen die Taucher mit ihrer Arbeit beginnen.
"Das ist eine Möglichkeit, die wir leider immer noch nicht ausschließen können, da Herr Lennertz am Tag vor seinem Verschwinden angekündigt hatte, sich mit seinem Wagen und seiner Tochter ins Wasser zu stürzen. Der Mobilfunkmast, der seinen letzten Anruf registriert hatte, befindet sich in Stembert. Die Gileppe Talsperre befindet sich in genau in diesem Gebiet, das sich aber auch bis zur Talsperre in Eupen erstrecken könnte", erklärt Staatsanwältin Dogné.
"Die Ermittler haben jetzt genau drei Stellen an der Gileppe ausfindig gemacht, wo gesucht werden soll. Für die Eupener Talsperre ist man noch dabei. Die Ultraschallgeräte und die Taucher stehen ab Montag zur Verfügung. Unterdessen laufen die Ermittlung selbstverständlich weiter."
Bei vermissten Fällen ist Zeit ein kostbarer Faktor. Nach etwas mehr als einer Woche bleibt die Frage, wie groß die Chance ist, die beiden lebend wiederzufinden. "Das ist sehr schwierig einzuschätzen. Alle Ermittler und auch ich selbst denken, dass es immer noch möglich ist, dass Herr Lennertz einfach nur mal für eine Woche von der Bildfläche verschwunden ist. Möglicherweise befindet er sich im Ausland und hat den Medienrummel um sein Verschwinden gar nicht mitbekommen."
"Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass er entweder einfach wieder auftaucht oder wir ihn wiederfinden. Möglicherweise befindet er sich in einer Situation, aus der er nicht heraus kann, oder die er einfach nicht mehr unter Kontrolle hat. Solange wir weiterhin Spuren haben, geben wir die Hoffnung nicht auf."
Bild: Polizei