Die Stadt Aachen soll nach einem Ratsbeschluss das Tivoli-Stadion des Fußball-Traditionsclubs Alemannia Aachen für einen Euro kaufen. Nach Angaben der Stadt fasste der Rat den Grundsatzbeschluss am Mittwochabend in nicht-öffentlicher Sitzung mit einer Gegenstimme.
Die Stadt kostet das Stadion mit Betriebskosten, Zins und Tilgung der Stadionkredite jährlich bis zu 3,5 Millionen Euro. Die Verwaltung soll ein Nutzungskonzept erarbeiten, um die finanzielle Last zu senken. Haupteigentümer des Stadions ist die insolvente Alemannia Aachen über eine Gesellschaft, an der die Stadt einen kleinen Anteil von 8,5 Prozent hält.
Das Stadion soll nicht nur dem Regionalligisten zur Verfügung stehen, sondern auch anderen Vereinen und Sportstätten. Für die Nutzung als Trainings- und Wettkampfstätte soll ein Kostenbeitrag erhoben werden. Im Stadion werde die Vermietung von Räumlichkeiten angestrebt. Für das Areal visiert die Stadt eine Entwicklung zum "Sportpark Soers" an. In unmittelbarer Nachbarschaft findet jährlich das große Aachener Reitturnier CHIO statt.
Hauptauslöser für die Finanzmisere des Regionalligisten waren die Kosten für das im Sommer 2009 eröffnete 50 Millionen Euro teure Tivoli-Stadion. Mit dem Kauf wäre das Stadion nicht mehr in der Insolvenz.
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