Hervorzuheben sind da zwei: Vor 40 Jahren wurde der damalige Rat der deutschen Kulturgemeinschaft eingesetzt und seit 30 Jahren gibt es eine Exekutive, also eine Regierung. Gäste aus dem In- und Ausland waren der Einladung gefolgt.
"Ich komme jedes Jahr", sagt Kammerpräsident André Flahaut. Und er wünsche allen Bürgern der DG einen schönen Gemeinschaftsfeiertag.
Der Kammerpräsident war nicht der einzige illustre Gast. PDG-Präsident Alexander Miesen freute sich über zahlreiche Spitzenpolitiker aus dem ganzen Land. Gekommen waren unter anderem Vizepremier Didier Reynders und die Präsidentin des Brüsseler Parlaments, Françoise Dupuis. Auch Frans Van Daele, der Kabinettschef des Königs und einige Botschafter fanden den Weg in die ständige Vertretung der DG in Brüssel.
"Belgien zu viert"
In seiner Festrede wiederholte Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz noch einmal seine Forderung nach einem Belgien zu viert. Die DG solle als gleichberechtigter Partner im Konzert mit den anderen Teilstaaten anerkannt werden. Eine Position, die in den letzten Tagen durchaus für einen kleinen innerbelgischen Wirbel gesorgt hatten.
"In Flandern oder der Wallonie steht morgens kein Politiker auf und fragt sich, wie er den deutschsprachigen Belgiern einen Gefallen tun könnte", ist sich Lambertz sicher. Daher müssten sich die Deutschsprachigen schon selbst melden und der Festakt sei ein hervorragender Moment dazu.
Reynders unterstützt DG-Forderung
Bei einem rannte Lambertz damit offensichtlich offene Türen ein. Vizepremier und Außenminister Didier Reynders etwa zeigt 100-prozentiges Verständnis für die Wünsche und Sorgen der Deutschsprachigen. Er sei mit Lambertz im Wesentlichen einer Meinung, sagt Reynders.
Es werden wohl die Regionen sein, auf denen das Belgien von morgen ruhen wird. Und es sei quasi vorgezeichnet, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft auf Dauer einen Großteil der regionalen Befugnisse ausüben werde, ob die nun von der Provinz Lüttich oder von der wallonischen Region nach Eupen übertragen werden.
Klar müsse man zunächst die sechste Staatsreform verdauen, sagt Reynders. Aber die Regionen als Ecksteine einer künftigen belgischen Architektur, das sei doch im Sinne der Brüsseler und auch der Deutschsprachigen.
Das wäre also auf Dauer das ominöse "Belgien zu viert". Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz sind diese Aussagen, die der MR-Vizepremier im Übrigen auch in eine RTBF-Kamera gemacht hat, freilich nicht entgangen.
"Ich war begeistert, dass Reynders das in Kamera und Mikro eines französischsprachigen Senders gesagt hat", frohlockt Lambertz.
Autonomie à la N-VA
Quasi als Einleitung zum DG-Festtag hatte ja auch die N-VA den Deutschsprachigen noch einmal ihre Unterstützung zugesagt. Nach dem Motto: wenn ihr Probleme habt, euren Standpunkt den Wallonen gegenüber durchzusetzen, dann werden wir, die N-VA, euch selbstverständlich bei eurem Streben nach Autonomie bestehen.
Damit nuanciert die Partei ihren Standpunkt aus ihrem Konföderalismus-Programm. Das kann Lambertz nur begrüßen. Denn ob man will oder nicht, man müsse die Aussagen der stärksten Partei in Flandern sehr ernst nehmen, so Lambertz. Auch wenn er dem Konföderalismusmodell der N-VA nichts abgewinnen könne, müsse er mit den Autoren darüber sprechen, welchen Stellenwert die Deutschsprachige Gemeinschaft darin findet.
Jubiläen
Erstmal feiert die DG aber jetzt ihre Jubiläen: 40 Jahre RDK, 30 Jahre Exekutive, das ist schon ein Grund, einmal innezuhalten und auch zu feiern. Ja, aber man muss wachsam bleiben, meint Karl-Heinz Lambertz. "Es war nicht einfach in der belgischen Entwicklung dafür zu sorgen, dass der Deutschsprachigen Gemeinschaft darin ein korrekter Platz eingeräumt wird. Das ist in den letzten 40 Jahren gelungen und wir müssen jetzt die nächsten Entwicklungen antizipieren und uns darauf vorzubereiten, auch da nicht unter die Räder zu geraten."
Bild: Dirk Wael (belga)
Ob es uns Freude bereitet oder nicht an der N-VA geht kein Weg vorbei. Eine Partei die mit mindestens um die 30% an Stimmen rechnen kann sollte man nicht einfach die kalte Schulter zeigen. Somit ist die Aussage von Herrn MP Lambertz völlig in Ordnung. Im übrigen ist es an der Zeit darüber offen zu debattieren wie es möglich sein kann dass ein großer Anteil einer Bevölkerungsgruppe solch eine Rechtsruck nun schon über einige Jahre vorexerziert. Nur ein veränderter Verhaltenskodex der übrigen Parteien kann hier Abhilfe schaffen - ein Läuterung vor allem wallonischer Politiker ist hier von Nöten.
Wer hat sich gefeiert??? Doch nur unsere Politiker und ihre Mitläufer!!!
Und so wurde auf wunderbare Art und Weise aus Ronny Ramscheidt , Joseph Ramscheidt
Kann den Forentroll mal jemand ein für allemal abstellen? Neben Brf und Grenz Echo terrorisiert er mittlerweile auch das Ostbelgien Direkt Forum...
Sehr schön! Für mich ist das nicht der Tag der DG, eher ein Tag der Diskriminierung. Beamte haben einen bezahlten freien Tag und der normale Arbeiter darf arbeiten, damit die Politik sich feiern kann. Danke liebe DG-Politiker.
Mal für die Schlauköpfe hier:
Wer meint, dass diese Personen identisch sind, zeigt, dass er keinen von beiden kennt, aber meint seine Klugheit hier beweisen zu müssen!!
JEDER hätte dies z.B.: im Telefonbuch nachschlagen können!