Mehrere Unternehmensgruppen sind in den letzten zwei Jahren bei der Gemeinde Weismes vorstellig geworden. Amerikanische und kanadische Firmen, ein Konsortium aus Frankreich, den Niederlanden und Deutschland. Die Anfragen zielten darauf ab, auf Botrange einen Turm mit Parabolantennen zu errichten, um den Datenaustausch zwischen den Börsen von London und Frankfurt zu verbessern.
Der Austausch erfolgt momentan über Glasfaser und bringt eine kleine Verzögerung mit sich, was bei Börsengeschäften stört. Deshalb der Wunsch nach einem anderen System, erklärt der Weismeser Bürgermeister Daniel Stoffels. Der Datenaustausch sollen künftig in Echtzeit über die Zwischenstation erfolgen, die direkt neben dem bestehenden Turm eingerichtet werden soll.
Technologie und Tourismus
Zunächst war die Rede davon, den Turm im hinteren Bereich aufzubauen. Doch die Gemeinde wollte, dass auch Touristen den Turm nutzen können. Von oben kann man bei klarem Wetter sogar den Kölner Dom sehen. "Wir dachten, es sei sinnvoll, Technik und Technologie mit Tourismus zu verbinden", sagt Daniel Stoffels.
Die Bäume rund um den Baltia-Hügel sollen entfernt werden. Entlang der Straße wurden bereits Flächen gerodet, um den Blick auf das Venn frei zu machen. Das Projekt soll demnächst mit einer europäischen Ausschreibung starten.
Es geht um 2 bis 2,5 Millionen Euro. Das amerikanische Projekt sieht einen 50 Meter hohen Turm vor, so dass der höchste Punkt Belgiens 750 Meter betragen würde. "Doch es gibt noch viele Hürden zu nehmen", weiß Daniel Stoffels.
Auch die Gaststätte und das Tourismusbüro sollen aufgewertet werden. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die ersten Maßnahmen bereits nächstes Jahr beginnen.
Bild: Télévesdre