Seit 37 Jahren versorgt Brigitta Schrouben in der Sankt Vither Josefs Klinik Patienten. Von der Wochenstation bis zur Reha-Abteilung, kaum ein Dienst, den die Lommersweilerin nicht kennt. Sich ständig weiterzubilden gehört zum Job dazu. Die Weiterbildung ist nur eine der vielen Aufgaben, die der Berufsverband KPVDB seit 25 Jahren übernimmt. Für die 900 Beschäftigten des Sektors in der Deutschsprachigen Gemeinschaft eine nicht mehr weg zu denkende Institution.
"Neben der ständigen Fortbildung ist es auch unsere Arbeit, die Entwicklung des Berufes auf Landesebene und hier vor Ort zu stützen. Es geht darum, dass es ein klares Berufsstatut gibt, dass der Inhalt der Arbeit juristisch abgesteckt ist und dass auch die Kompetenzen dafür da sind", sagt Annemie Ernst, die Leiterin der KPVDB. Eine weitere Aufgabe ist die Information. Seit Bestehen der Vereinigung gibt sie viermal pro Jahr eine Fachzeitschrift heraus.
Nicht nur für die Pfleger in Krankenhäusern ist die in Eupen ansässige KPVDB eine wichtige Anlaufstelle. Auch in Altenheimen und bei der Häuslichen Pflege sorgt die Vereinigung dafür, die Qualität der Versorgung in den Mittelpunkt zu rücken.
Pfleger schätzen professionellen Ansprechpartner
Roswitha Simons arbeitet seit 1977 in der Sankt Vither Klinik. Einen professionellen Ansprechpartner zu haben, war für sie stets unverzichtbar. "Wenn ich von der Berufsvereinigung spreche, dann weiß ich, dass da Leute an der Quelle sind, die etwas von ihrem Beruf verstehen. Es sind Pflegerinnen vom Terrain, die wissen, wo die Nöte des Pflegepersonals sind und sich für uns einsetzen", sagt sie im BRF.
Sorgte sich der Sektor vor zehn Jahren noch massiv um ausreichend Fachkräfte, stabilisiert sich die Situation in der DG langsam. Ein Erfolg. Nun geht es darum, trotz steigendem Arbeitsdruck und wachsender administrativer Aufgaben Zeit frei zu schaufeln. Annemie Ernst ist sicher, dass in Zukunft die Beratung des Patienten eine wichtige Rolle spielen wird. Wie kann er mit einer unheilbaren oder chronischen Krankheit leben? Wie kann man Lebensqualität und Wohlbefinden auch im hohen Alter erhalten? Mit Antworten auf diese Fragen schaffe die Krankenpflege genauso viel Wert wie manche neue Operationstechnik, meint Annemie Ernst.
Annemie Ernst hat die KPVDB mit aufgebaut. Die 61-Jährige will im kommenden Frühjahr in Rente gehen. Ihre Nachfolge tritt die aus Eupen stammende Krankenpflegerin Yvonne Schneider an. Der offizielle Festakt "25 Jahre KPVDB" findet am Samstag, den 16. November statt.
Bild: brf