Der mögliche Windpark am Walhorner Feld bewegt schon seit langem die Gemüter in der Gemeinde Lontzen. Zwar sind alle Zonen auf dem Gebiet der Gemeinde unter Vorbehalt eingezeichnet und verkleinert worden, doch das geht dem Kollegium nicht weit genug. Es möchte keine Windkraftanlagen auf ihrem Gebiet. Auf dem Territorium der Gemeinde Lontzen bleiben demnach zwei Mini-Zonen sowie eine abgespeckte Version der Stellfläche am Walhorner Feld übrig.
In seinem Gutachten führt der Lontzener Gemeinderat an, die Karten seien ungenau und fehlerhaft. An einigen Stellen werden nicht die vorgeschriebenen 600 Meter Abstand zu Wohngebieten eingehalten. Außerdem würden durch die Windräder Grundstücke und Immobilien abgewertet und die Landwirtschaft beeinträchtigt.
Das alles ginge auf Kosten der Lebensqualität der Bürger, betonte Bürgermeister Alfred Lecerf. Der Rat gibt somit ein ungünstiges Gutachten zur aktuellen Version der Karte ab.
Lontzen gegen Interost-Fusion
Der Gemeinderat von Lontzen hat mit eindeutiger Mehrheit die Fusion der interkommunalen Stromversorger in der Wallonie abgelehnt. Der Netzbetreiber Interost und sieben weitere wollen in den kommenden Jahren zu einer gemeinsamen Struktur namens Ores Assets fusionieren. Die Gemeinde befürchtet, durch die Fusion keine ausreichende Entscheidungsgewalt mehr über den Netzbetreiber zu haben.
Finanzschöffe Klaus Cormann verwies dabei auf den Fall Dexia und den Fall Tecteo, bei dem die Gemeinden am Ende die Leidtragenden gewesen seien. Im Fall einer Fusion werden die Verwaltungsräte der einzelnen Interkommunalen durch sogenannte Gebietsräte ersetzt. Diese hätten zu wenig Einfluss auf den großen Verwaltungsrat, befand das Kollegium, dass neben dem Verlust an Entscheidungsgewalt auch weniger Einnahmen aus den Dividenden befürchtet.
Wohnungsbau
Außerdem hat die Gemeinde Lontzen ihr Programm für das Wohnungswesen 2014-2016 vorgestellt. Wichtigster Punkt ist eine neue Verbindung zwischen dem Zentrum von Herbesthal und der Rottdriescher Straße. Dort sollen 450 Meter Straße angelegt und verschiedene Wohnprojekte geschaffen werden. In der Nähe des Zentrums entstehen acht soziale Bauprojekte in Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft Nosbau.
Auf der anderen Seite will die Gemeinde sechs neue Parzellierungen an Privatleute verkaufen und so ein gemischtes Wohngebiet schaffen. Die Ecolo-Fraktion im Gemeinderat kritisierte das Vorhaben. Das Projekt sehe nicht genug Sozialwohnungen vor und sei zu teuer. Sie schlägt vor, stattdessen leer stehende Gebäude in Sozialwohnungen umzuwandeln.