Gestern Abend fand in Eupen die Aufzeichnung der letzten TV-Debatte statt. Die Spitzenkandidaten der sechs Parteien standen den Chefredakteuren von BRF und Grenz-Echo dabei Rede und Antwort. Streckenweise wurde es sogar laut.
Vor allem der Zeitungsbericht über die Entwicklung der Schulden hielt die Spitzenkandidaten die längste Zeit in Atem. So sehr, dass nach fast zweistündigem Schlagabtausch Moderatoren und Gäste bedauerten, dass die Zeit nur für Ausschnitte reiche. Die Themen Staatsreform, Sozialpolitik und Schule mussten sich unterordnen. Die zeitweiligen Leserbrief-Dauerbrenner 'Deidenberg' und 'Minister-Anzahl' wurden kurz gestreift.
Für das einst so wichtige Kulturressort, für Jugend und Sport reichte die Sendezeit jedenfalls nicht. Vermisst wurde das vom Publikum anscheinend aber nicht wirklich. Aber muss das verwundern, werden doch die meisten gesetzgeberischen Maßnahmen hierzulande ohnehin im gegenseitigen Konsens getroffen, was sich auch in den Wahlprogrammen widerspiegelt.
Kurzum: Die Parteien der Regierung verteidigten ihre Ausgaben und ihre Investitions- bzw. Infrastrukturpolitik. Betont sachlich und engagiert: Karl-Heinz Lambertz. Detailliert und unter Hinweis auf rund 4.000 Gehälter und dringende Schulbauten: Oliver Paasch. Lautstark-angriffslustig gab sich Vivant in der Person ihres Spitzenkandidaten Michael Balter - zumindest bis PFF-Spitzenkandidat Ferdel Schröder der Kragen platzte. Franziska Franzen forderte Alternativen, Patricia Creutz outete sich plötzlich als Anwärterin auf das Ministerpräsidenten-Amt und beschwor die Angst vor hohen Schulden.
Unüberhörbar: Die scheidende Regierung um MP Lambertz würde am liebsten die anstehende Herausforderungen in punkto Krise und Staatsreform als bewährtes Team angehen, so Ferdel Schröder. Oliver Paasch vorzugsweise zumindest noch einmal mit Lambertz. Franziska Franzen wenn, dann nur mit drei Ministern. Patricia Creutz würde Grünen und Vivant keinen Korb geben und Karl-Heinz Lambertz würde auch als Minister unter einem anderen Chef im Dienste der Heimat seine Arbeit gerne fortsetzen.
Mehr dazu heute Abend in BRF-Aktuell. Im Fernsehen wird die Debatte integral ab 17 Uhr 45 ausgestrahlt. Im Radio kann die Diskussion ab 20 Uhr auf BRF2 und ab 21 Uhr auf BRF1 verfolgt werden.