José Manuel Barroso, der Präsident der Europäischen Kommission, ist am Rande seines offiziellen Besuchs in Lüttich mit MIG-Präsident Erwin Schöpges zusammengetroffen. Die 15-köpfige Delegation der Milchbauern legte Barroso ihren Standpunkt zu den Schwierigkeiten dar, die der Milchsektor durchlebt.
Wie Erwin Schöpes erklärte, erhielten die Milchbauern ungeachtet der Lohnkosten für einen Liter Milch gerade einmal 35 Cent, obwohl der Produktionspreis bei 45 Cent liege. Der für 2015 geplante Wegfall der Produktionsquoten sei nur für multinationale Gesellschaften interessant, so Schöpges.
Barroso sagte, er werde die Akte weiter verfolgen und sei sich der Probleme bewusst. Er unterstrich jedoch, dass die Situation sich verbessert habe und der Durchschnittspreis in Belgien höher liege als in anderen europäischen Ländern. Schöpges bat den Kommissionspräsidenten, der Zukunft der Milchbauern in Europa besondere Aufmerksamkeit zu widmen, um deren Existenz zu sichern.
Bei dem Besuch in Lüttich unterstrich Barroso den wirtschaftlichen Aufschwung in der Maas-Stadt und in der Wallonie insgesamt. Die Region habe ein großes Potenzial, sagte Barroso. Lüttich sei für seine unternehmerische Tradition, seine industrielle Berufung und den Fleiß seiner Bevölkerung bekannt. Um die Folgen der Wirtschaftskrise zu überwinden, bedürfe es struktureller Reformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und gesunde öffentliche Finanzen.
belga/cd - Bild: BRF Fernsehen