Im Entschädigungsprozess zum Absturz eines Luxair-Flugzeugs vor elf Jahren wird am 17. Dezember in Luxemburg das Urteil gesprochen. Bei dem Unglück waren 20 Menschen umgekommen. Das Verfahren vor dem Berufungsgericht sei am Freitag zu Ende gegangen, sagte ein Justizsprecher.
In den Verhandlungen ging es um die Höhe von Schmerzensgeldern für elf Hinterbliebene der getöteten Passagiere. Die Forderungen beliefen sich auf insgesamt mehr als eine Million Euro, sagte Rechtsanwalt Dieter Grozinger.
Grozinger forderte zwischen 80.000 und 130.000 Euro pro Person, je nach Verwandtschaftsgrad. "Ich hoffe, dass die Angehörigen nach dem Prozess endlich einen Schlussstrich unter die Tragödie setzen können", sagte er in Luxemburg. Das Schmerzensgeld sei eine "moralische Anerkennung des Leidens".
Bei dem Unglück am 6. November 2002 war das Luxair-Flugzeug auf dem Weg von Berlin nach Luxemburg kurz vor dem Ziel abgestürzt. Nur zwei Menschen hatten den Absturz überlebt: Der Pilot und ein französischer Passagier. Vier ehemalige Mitarbeiter der Luxair waren im März 2012 vor dem Bezirksgericht Luxemburg wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.
Für Entschädigungen hielt sich das Gericht damals nicht zuständig. Mehrere Angehörige legten auf zivilrechtlicher Ebene Berufung gegen das Urteil ein. Daher fand die Verhandlung jetzt vor dem Berufungsgericht statt.
dpa - Bild: David Martin (belga)