Im Prozess gegen den 50-jährigen Romain Schreul haben die Verteidiger einen Freispruch gefordert. In ihrem Schlussplädoyer widersprechen sie der These, dass Schreul seine Tante und seine Exfrau vergiftet habe.
Die Tante sei eines natürlichen Todes gestorben, seine Exfrau habe Selbstmord begangen. Der Lontzener Romain Schreul habe kein Motiv gehabt, seine Exfrau zu töten. Zudem lägen gegen ihn keine Beweise, sondern nur Indizien vor.
Die Verteidiger von Schreuls ebenfalls angeklagter 75-jähriger Mutter Marie-Hélène Malmendier sagten, ihre Mandantin habe stets an die Unschuld ihres Sohnes geglaubt. Sie sei sich nicht bewusst gewesen, dass sie Beihilfe zu Mordversuchen geleistet habe.
Am Montag hatte die Anklage ihr Abschlussplädoyer gehalten. Generalanwältin Pascale Schils forderte einen Schuldspruch. Sie sagte, das Gericht müsse der kriminellen Laufbahn des Angeklagten ein Ende setzen. Die Menge der Indizien gegen Schreul ließen nur die Schlussfolgerung zu, dass er zwei Menschen vergiftet habe und in fünf Fällen einen Mord in Auftrag gegeben habe. Für Schreuls Mutter forderte sie wegen ihrer Mittäterschaft ebenso einen Schuldspruch.
Das Urteil der Geschworenen wird für Donnerstag oder Freitag erwartet.
belga/okr - Archivbild: Eric Lalmand (belga)