Von wegen "Null Bock" oder "no future"..! Die Jugendlichen im Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft scheinen mit ihrem Leben sehr zufrieden zu sein. So lassen sich die Ergebnisse einer Umfrage lesen, an der mehr als 500 Jugendliche teilgenommen haben. Gefragt wurde etwa nach der Familienstruktur, nach dem Freundeskreis oder nach der Freizeitgestaltung. Das gewonnene Datenmaterial soll Rückschlüsse für die Offene Jugendarbeit bieten.
Eine der Fragen war, wie Jugendliche ihre Freizeit gestalten - mit mehr oder weniger erwartetem Ausgang: "Der Fernseher hat immer noch einen ganz großen Stellenwert", sagt Elvire Wintgens vom Jugendbüro der Deutschsprachigen Gemeinschaft, "was aber sehr oft genannt wird, ist das "Chillen", das sogenannte "Herumhängen": mit Freunden zusammen sitzen und erzählen. Das spielt eine größere Rolle als der Computer."
Auf die Frage, wie sich die Jugendlichen im Allgemeinen fühlen, wurde überwiegend positiv geantwortet. Eine wichtige Rolle spielen dabei das private Umfeld und die Freunde. Wobei die Jugendlichen sehr wohl zwischen "Freunden" und "Freunden" unterscheiden können. Während fast alle sagen, dass sie im realen Leben "echte Freunde" haben, gilt das beim Internet nur für 40 Prozent.
Nur ganz wenige suchen übrigens Rat bei professionellen Kräften wie Lehrern, Psychologen oder Jugendarbeitern. Hier will die Offene Jugendarbeit noch gezielter auf die Jugendlichen zugehen. Nach Meinung von Elvire Wintgens sollte sich die Jugendarbeit vor allem auf die Jugendlichen konzentrieren, die nicht in Vereinen und in Jugendgruppen sind. "Die Jugendlichen sprechen immer wieder davon, dass sie Rückzugsräume suchen, wo sie nicht unter elterlicher Kontrolle sind. Es ist wichtig, dass ein Jugendheim ein gesicherter Raum ist, wo die Jugendlichen sich treffen können."
Zusammengefasst fühlt sich eine deutliche Mehrheit der Jugendlichen im Allgemeinen und an ihrem Wohnort sehr wohl. Besonders im privaten Bereich haben sie den Eindruck, ernst genommen zu werden und Dinge mitgestalten zu können. Außerhalb des Familien- und Freundeskreises, zum Beispiel in der Schule oder in der Politik, ist dieses Empfinden wesentlich geringer.
Bild: BRF