Der bekannte Wirtschaftswissenschaftler und Globalisierungsexperte Prof. Franz-Josef Radermacher hat am Mittwochabend einen Gastvortrag in Eupen gehalten.
Radermacher sieht vor allem die Informationstechnologie als Motor der weltweiten wirtschaftlichen Vernetzung. Diese sei nicht per se schlecht. Es gelte jedoch, sie besser zu steuern. Dann erst könnten Probleme wie Klimawandel oder der Hunger wirksam bekämpft werden. Auch eine gerechtere Verteilung des Wohlstands lasse sich nur global durchsetzen.
Das größte Problem auf diesem Weg ist nach Einschätzung Radermachers das Fehlen einer globalen Regierung. Jedoch löse der Druck der Finanzkrise Impulse aus, die die wichtigsten Industrienationen enger zusammenarbeiten lässt.
"Es gibt viele Impulse auf der Ebene von G20. Und weil hinter viele Problemen die Finanzprobleme stecken, ist die Lösung der Probleme des Finanzsektors und der grenzüberschreitenden Besteuerungsfragen die Voraussetzung für alles andere", so Radermacher im BRF-Interview.
"Genau an dieser kritischen Stelle passieren im Moment Dinge, die vor drei Jahren unvorstellbar waren. Das gibt Hoffnung."
okr/km