
Die niederländische Stadt Leeuwarden wird Europäische Kulturhauptstadt im Jahre 2018. Die niederländische Kulturministerin Jet Bussemaker gab am Freitagnachmittag in Amsterdam die Entscheidung der 13-köpfigen europäischen Jury bekannt. Für 2018 durften turnusgemäß die Niederlande und Malta jeweils eine Stadt als Kulturhauptstadt bestimmen. Die Hauptstadt der niederländischen Provinz Friesland setzte sich gegen die Mitbewerber Maastricht und Eindhoven durch.
Die Jury lobte die Präsentation aller Kandidaten und würdigte die Anstrengungen, die die Bewerberstädte unternommen hatten. Leeuwaarden wird zusammen mit der maltesischen Hauptstadt Valetta Kulturhauptstadt 2018. Maastricht hatte sich gemeinsam mit der Euregio Maas-Rhein beworben.
Kulturministerin bedauert Entscheidung gegen Maastricht
Kulturministerin Isabelle Weykmans ist sehr enttäuscht, dass Maastricht nicht den Zuschlag für den Titel Kulturhauptstadt 2018 erhalten hat. Über die Euregio Maas-Rhein war die Deutschsprachige Gemeinschaft an der Kandidatur beteiligt. Jetzt sei Trauer angesagt und es brauche Zeit, diese Enttäuschung zu verdauen.
Der Prozess, der mit der Kandidatur in den vergangenen drei Jahren in Gang gesetzt wurde, müsse nun weitergehen. Die Kultur soll weiterhin Menschen, Einrichtungen und Unternehmen über die Grenzen hinweg miteinander verbinden, so Isabelle Weykmans. Die Einwohner sollen den Wert der kulturellen und sozialen Vielfalt der Region schätzen lernen.
Aachens Oberbürgermeister Marcel Philippe bedankte sich auf dem Vrijthof in Maastricht bei allen Mitstreitern für das Engagement in die Bewerbung Maastrichts und der Euregio. Die angestoßenen Prozesse hätten Innovationen geschaffen, die sich auch ohne den Titel "Kulturhauptstadt" positiv auf die Euregio auswirken würden. Die intensive Zusammenarbeit mit Kulturschaffenden aus der gesamten Euregio werde fortgesetzt.
Leiter der Maastricht-Bewerbung enttäuscht
Huub Smeets und Guido Wevers, unter deren Leitung die Bewerbung der 13 Partner erfolgte, dankten allen Partnern für ihr Engagement und ihre Zustimmung.
In einer ersten Stellungnahme heißt es, in einigen Wochen gehe ihnen der Bericht der Jury zu, dem zu entnehmen sein wird, worauf sich deren Entscheidung gründet. Sie kündigten an, trotz des verpassten Titels auf dem eingeschlagenen Weg weiterzumachen. In der Euregio habe ein Wandel eingesetzt, der beweise, dass Maastricht und die Euregio nachhaltige Zusammenarbeit brauchen. In wenigen Monaten werde ein konkreter Plan vorgelegt, wie dies erreicht werden kann.
dpa/l1/mitt/fs/okr/okr - Archivbild: istockphoto