Zwei Schulen, die der Bundeswehr Auftritte im Unterricht und Werbeveranstaltungen untersagen, haben am Sonntag den Aachener Friedenspreis bekommen. Ausgezeichnet wurden das Robert-Blum-Gymnasium in Berlin und die Käthe-Kollwitz-Schule in Offenbach. Sie seien die ersten gewesen, die angesichts der verstärkten Werbung der Bundeswehr entsprechende Beschlüsse ihrer Schulkonferenzen gefasst hätten, teilte der Friedenspreis-Verein mit.
Als internationaler Preisträger wurde eine Schule im Nordirak ausgezeichnet, die Kinder aller Ethnien und Religionen unterrichtet. Die Internationale Schule in Dohuk sei ein Modellprojekt für Frieden und Versöhnung zwischen Volksgruppen und Religionsgemeinschaften, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Friedenspreis-Vereins, Tina Terschmitten. Mit dem mit 2000 Euro dotierten Preis werden Menschen und Gruppen geehrt, die sich für Frieden und Verständigung "von unten" einsetzen.
Der Schulleiter des Robert-Blum-Gymnasiums, Bernd Fiehn, sagte, viele Familien seiner Schüler aus 30 Nationen seien als Kriegsflüchtlinge nach Berlin gekommen. "Vielleicht gerade deshalb wissen wir, dass Konflikte dauerhaft, befriedigend und befriedend nur im Dialog gelöst werden können", sagte er nach einem vorab veröffentlichten Redemanuskript.
Die Käthe-Kollwitz-Schule bemühe sich in besonderem Maße um ein friedliches Miteinander, sagte Schulleiter Peter Schug. Das sei die Grundlage für den Beschluss gegen die Präsenz der Bundeswehr gewesen.
dpa/sh