dafür keinerlei Verständnis aufbringen.
Der Medienrat in der DG hat zur Kenntnis genommen, dass Belgacom TV die beiden deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehprogramme ARD und ZDF aus dem Programmangebot entfernt, und die deutschen Privatsender RTL, Pro7 und Sat1 ins digitale Angebot seiner Plattform aufgenommen hat.
Der Präsident der Beschlusskammer des Medienrats, Yves Derwahl, nennt die Haltung von ARD und ZDF unvernünftig und unverhältnismäßig, für die er keinerlei Verständnis aufbringen könne. Er sieht darin auch einen schweren Schlag für die Endnutzer in der DG, die Ostbelgier im Inland, aber auch für die zahlreichen deutschen und österreichischen Bürger in Brüssel und Umgebung.
In Kürze werde er mit den Verantwortlichen der Sendergruppe RTL Deutschland und Belgacom zusammenkommen, um das Angebot deutschsprachiger Fernsehsender in Belgien zu besprechen.
Anträge der Privatradios
Der private Rundfunksender Radio Contact will eine Frequenz, um den Norden und den Süden der DG besser abzudecken. Der Internet-Sender Pur Radio 1 möchte in den Äther gehen. Der Medienrat muss zu diesen Bewerbungen noch verschiedene Punkte klären.
mitt/fs
Jetzt wird sich belgacom beeilen müssen, um doch noch einen Vertrag mit ARD und ZDF abzuschließen - sonst verliert Belgacom seine deutschen Kunden. ARD, SAT und PRO Sieben sind kein Ersatz für die Qualitätsprogramme der ARD und des ZDF.
Der Zugang zu Telenet wurde innerhalb von 24 Stunden eingerichtet - mit ARD und ZDF. Telenet kann sich vor Aufträgen kaum retten. Pech für Belgacom. Nach Angaben der ARD war man bereit, die Verbreitungsrechte zu den bisherigen Konditionen fortzusetzen - Belgacom hat abgelehnt.
Man sollte die dafür Verantwortlichen tatsächlich einmal für einen Tag mit RTL, Sat 1 und ProSieben beglücken, dann erkennen sie selbst, welchen Unfug sie da angerichtet haben. In Belgien leben und arbeiten nun einmal viele Deutschsprachige im politischen Umfeld, auf den entsprechenden Informationsbedarf sollte Belgacom im eigenen Interesse Rücksicht nehmen.