Eine mit Tollwut infizierte Fledermaus hat in Luxemburg einen Mann gebissen. Es sei der erste Tollwutbiss in dem Land seit vielen Jahren, sagte der Leiter der Abteilung "Ansteckende Krankheiten" im luxemburgischen Gesundheitsministerium, Pierre Weicherding, am Mittwoch.
Die Fledermaus habe sich vor wenigen Tagen nachts durch ein offenes Fenster in das Schlafzimmer des Mannes verirrt. Als der Mann aufwachte, saß das Tier auf seinem Gesicht. Er wehrte sich - und dann habe die Fledermaus zugebissen, ergänzte der Experte. Die auch für Menschen lebensgefährliche Fledermaus-Tollwut komme in Europa selten, aber immer wieder vor.
Der Mann sei nach dem Biss sofort geimpft worden, so dass er keine Tollwut bekomme und keine Gefahr für ihn bestehe, sagte Weicherding. Das Tollwut-Virus wurde bei dem eingefangenen Tier nachgewiesen. Weicherding riet, sich von toten Fledermäusen fernzuhalten. Zudem sollte sich jeder, der von einem dieser Tiere angegriffen werde, ärztlich untersuchen lassen.
Nach dem Biss eines erkrankten Tieres kann eine rasche Impfung die tödliche Krankheit verhindern. Seit 1977 wurden nach Angaben der Robert Koch-Instituts erst fünf Todesfälle durch Fledermaustollwut in Europa bekannt und zwar drei in Osteuropa, einer in Finnland und einer in Großbritannien.
lnw/mb - Archivbild: belga