23 Studierende der RWTH Aachen haben sich näher mit den Dörfern Nidrum, Mürringen, Schönberg, Herresbach und Burg Reuland auseinandergesetzt. In Zukunftswerkstätten entwickelten sie zusammen mit den Bürgern Ideen, die als Anregungen dienen könnten.
Über die grundsätzliche Problemstellung sagt RWTH-Professor Rolf Westerheide, die Dörfer stünden vor großen Herausforderungen. Durch die Modernisierung breche die Landwirtschaft immer mehr weg, die Arbeitsplätze werden weniger, daher müssen viele Dörfler auspendeln.
Es gebe zu wenig junge Familien und die Infrastruktur, wie zum Beispiel ÖPNV und Geschäfte, sind häufig nicht mehr tragfähig. Daher müsse man neue Konzepte mit der Bürgerschaft entwickeln, so Westerheide.
Der eigene Dorfladen oder Jugendtreff, das Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach oder auch die bessere Nutzung von Baulücken im Dorfkern: Das sind nur einige der Ideen, die von den Studierenden zusammen mit den Bürgern entwickelt wurden. Angestoßen und begleitet wurde das Leader-Projekt zur Innenentwicklung der Dörfer von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgiens.
Projektleiterin Sabine Mennicken von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft berichtet, es habe sehr viel positive Rückmeldungen gegeben, die Leute seien sehr engagiert und sähen, es gebe in ihrem Dorf Dinge, die sehr einfach zu verwirklichen seien und einen Mehrwert darstellen. Gleichzeitig war ihr wichtig darauf hinzuweisen, dass alles, was die Studenten hervorgebracht haben, nur Theorie sei. Die Studenten machten eine Übung, die Ortschaft könne sich daraus nehmen, was sie möchte und was sie nicht möchte, mache sie eben nicht. Das sei der Vorteil von Studentenarbeiten im Vergleich zu einem Auftrag, den man an ein Büro vergebe.
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